© Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung -Effizienzhaus Plus
© Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung -Effizienzhaus Plus

Effizienzhaus Plus verbindet Plusenergie und E-Fahrzeug

Ein Schaufenster für Energieeffizienz, erneuerbare Energie und Elektromobilität

Berlin- Das deutsche Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitätsforschung das Nachfolgemodell des Plus-Energie-Hauses gestartet. Offiziell eröffnet wurde das Haus im Dezember 2011.

Die Idee: Die Energie, die das Haus erzeugt, wird in passenden Hochleistungsbatterien gespeichert und tankt Elektrofahrzeuge auf. Seit dem 7. Dezember 2011 kann das bewohnbare "Energieüberschusshaus" in Berlin besichtigt werden.

Das Forschungsprojekt wurde als ca. 130 qm großes Einfamilienhaus gebaut. Es dient als "Schaufenster" für gemeinschaftliche innovative Entwicklung von Bau- und Fahrzeugtechnik. Zwei Jahre wird dieses Gebäude in der Fasanenstraße 87, 10623 Berlin unter realen Bedingungen genutzt, wissenschaftlich getestet und öffentlich gezeigt. Die vom Haus gewonnenen überschüssigen Stromerträge können ins Netz eingespeist bzw. für Elektromobilität (Auto, Motorrad, Fahrrad) genutzt werden. Mehrere deutsche Autohersteller nehmen an diesem Projekt teil und stellen ihre E-Fahrzeuge zur Verfügung.

Das architektonisch anspruchsvolle Einfamilienhaus wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren (ILEK) und dem Architekten Werner Sobek entwickelt und aus 16 Wettbewerbsbeiträgen Ende 2010 prämiert. Das Projekt wurde als Modellhaus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung errichtet und wird von der Fraunhofer-Gesellschaft und vom Berliner Institut für Sozialforschung (BIS) wissenschaftlich begleitet.

Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Wohnraum kombiniert mit Küche und im Obergeschoss sind drei Schlafräume, ein Bad und ein Abstellraum. Dem Wohngebäude vorgelagert befindet sich das sogenannte "Schaufenster" zum Parken der Fahrzeuge und zur Unterbringung der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Zur Veranschaulichung der Mobilitätsanforderungen einer Familie ist die Einbindung von zwei Elektrofahrzeugen vorgesehen.

Das Haus ist voll recyclebar und produziert rund doppelt so viel Energie wie es verbraucht. Da auch der Mobilitätsbereich im Vordergrund ist, soll mit der gewonnen Mehrenergie die Mobilität sicher gestellt werden. Die Daimler AG, Audi, BMW, Opel und VW stellen dazu jeweils für 3 Monate Elektroautos zur Verfügung. Daimler startet und stellt mit eine neu entwickelten, induktiven Ladeoption gleich eine weitere Besonderheit vor und nutzt die Gelegenheit, das Laden des E-Fahrzeugs ohne Kabel dem Alltagstest zu unterziehen. Laden kann man jedoch auch ganz "konventionell" an der Steckdose, Die Mercedes-Benz Design Abteilung hat gemeinsam mit dem Architekten des Effizienshauses, Prof. Werner Sobek, eine Sonderedition für die bereit gestellte A-Klasse und den smart fortwo entwickelt. Das 5-sitzige, familientaugliche A-Klassen-E-Fahrzeug wird eine Reichweite von über 250 km haben.

Im Januar und Februar ist das Effizienzhaus Plus dienstags bis sonntags zu besichtigen.
Ob sich das Haus auch unter realistischen Bedingungen bewähren kann, wird ab Anfang März 2012 getestet.

Dann wird die Familie Welke/Wiechers das Haus 15 Monate lang bewohnen. Jörg Welke ist 42 Jahre alt, Historikerund arbeitet im Bereich Öffentlichkeitsarbeit/Forschung an einem Umweltinstitut. Simone Wiechers (42 Jahre) ist Kunsthistorikerin und in einer Galerie für zeitgenössische Kunst angestellt. Die Kinder der beiden sind 11 und 8 Jahre alt.

Mehr über das Projekt:
www.bmvbs.de/DE/EffizienzhausPlus/effizienzhaus-plus_node.html

Mehr zum Besichtigungsprogramm:
zebau


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /