© Viehmann Dominik/pixelio.de
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Nur noch 5 der 54 Reaktoren in Japan in Betrieb

Atomkraftwerke sind nicht nur unbeliebt, sondern auch unnötig

Nach der heutigen Abschaltung des Atomreaktors Ikata 2 sind ab heute Mittag mitteleuropäischer Zeit lediglich noch fünf der 54 Atomreaktoren in Japan in Betrieb. "Trotz des kalten Winters in Japan gibt es keine Stromausfälle und keine Engpässe in der Energieversorgung - und das obwohl 90 Prozent der Stromkapazitäten durch Atomkraftwerke derzeit vom Netz genommen sind. Die japanische Atomindustrie stellt damit unter Beweis, dass sie mindestens so unnötig wie unbeliebt ist", erklärt Niklas Schinerl, Atomsprecher von Greenpeace.

"Die japanische Regierung sollte inzwischen ermessen können, wie hoch die katastrophalen menschlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Kosten einer nuklearen Kernschmelze sind. Es darf kein Reaktor mehr in Betrieb genommen werden, bis die Ursachen und Folgen der Fukushima Kernschmelze nicht ordnungsgemäß untersucht und die Notfallmaßnahmen für alle Atomanlagen in Japan nicht überarbeitet und verbessert worden sind", schließt Schinerl. (Quelle: Greenpeace Österreich)

Energieversorgung Japan

Japan betrieb im November 2010 55 Kernkraftwerke mit 47.348 Megawatt Leistung- der Rest wurde großteils von Kohle, Gas, Öl und Wasserkraftwerken gedeckt. Im Jahr 2011 hatte das Land auch 18 geothermische Kraftwerke in Betrieb. Im Bereich Sonnenstrom wurde bei Privathäusern in den letzten Jahren stark investiert, da durch eine Staffelung der Stromtarife beipielsweise um die Mittagszeit Strom besonders teuer ist. Im Dezember 2011 wurde ein neues 1.6 million kwh/Jahr erzeugendes Photovoltaik-Kraftwerk in Betrieb genommen, das Strom für rund 500 Haushalte versorgt. Mit Stand September 2011 hatte Japan 1,807 Windturbinen am Netz (2440 MW), ca. 1200 Kleinwasserkraftkraftwerke sind ebenfalls am Netz (3,225 MW). Rund 70 Biomassekraftwerke sind ebenfalls in Einsatz.

Nicht nur seit dem Fukushima-Unglück wurde massiv Strom gespart und im Bereich Energieeffizienz mehrere Maßnahmen gesetzt. Allein von 2004-2009 ging der Strombedarf um 3,3% zurück.



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