Koprivnica in Kroatien gewinnt Preis für die Europäische Mobilitätswoche

Frankfurt am Main und Arad in Rumänien auf den Plätzen zwei und drei

Brüssel - Der europäische Umweltkommissar Stavros Dimas verlieh diese Woche der kroatischen Stadt Koprivnica die Auszeichnung des Jahres 2008 für die Europäische Mobilitätswoche. Frankfurt am Main (Deutschland) und Arad (Rumänien) belegten die Plätze zwei und drei. Die alljährlich stattfindende Europäische Mobilitätswoche, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird, fördert die nachhaltige Mobilität in den Städten, indem zur Nutzung schadstoffarmer oder –freier Alternativen zum eigenen Auto aufgerufen wird wie z. B. zu Fuß gehen, Radfahren, öffentliche Verkehrsmittel und Car-sharing. Bedingung für die Teilnahme ist, dass dauerhafte Maßnahmen zur Förderung dieser Alternativen eingeführt werden. Die Auszeichnung wurde für den besten Beitrag zur letztjährigen EMW verliehen, die vom 16. bis 22. September unter dem Motto ‘Straßen für Menschen’ stattfand und die lokalen Behörden anregte, mehr Straßenfläche für nichtmotorisierte Formen der Mobilität zur Verfügung zu stellen. Kommissar Dimas überreichte die Auszeichnung im Résidence Palace in Brüssel.

‘Die Europäische Mobilitätswoche leistet mit ihren dauerhaften Maßnahmen zur Förderung einer nachhaltigen Mobilität einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und der Lebensqualität in Städten’, so Kommissar Dimas. ‘Ich gratulierte Koprivnica zu seinen herausragenden Leistungen auf diesem Gebiet. Außerdem möchte ich Frankfurt und Arad und den mehr als 2000 anderen Städten, die an der Mobilitätswoche teilgenommen haben, danken und hoffe, dass die Teilnehmerzahl in diesem Jahr erneut zunehmen wird.’

Über 2000 Städte nahmen an der europäischen Mobilitätswoche teil

An der Europäischen Mobilitätswoche 2007 nahmen 2016 Kommunen aus 35 Ländern , die gemeinsam etwa 215 Millionen Einwohnern haben, teil. Die Preise für die Europäische Mobilitätswoche werden für die Qualität und die Vielfalt der Aktionen einer lokalen Behörde, für die Strategie, mit der bei Bürgern und Medien für die Mobilitätswoche geworben wurde, und für den innovativen Charakter der auf Dauer eingeführten Maßnahmen vergeben. Das Land mit den meisten Teilnehmergemeinden war Österreich.

42 Städte bewarben sich um den Preis. Die Bewerbungen wurden von einem unabhängigen Gremium bewertet, dem sechs Sachverständige für Fragen der nachhaltigen Mobilität angehörten. Neben Koprivnica, Frankfurt und Arad, die als Finalisten ausgewählt wurden, zog die Jury auch Almeirim (Portugal), Bjelovar (Kroatien), Ponferrada (Spanien), Budapest (Ungarn), Sheffield (Vereinigtes Königreich), Östersund (Schweden) und Kromeriz (Tschechische Republik) in die engere Wahl.

Die Erfolgsbilanz der drei Finalisten

Während der Mobilitätswoche startete Koprivnica ein dreijähriges Programm ‘Straßen für Menschen’, das darauf abzielt, alle öffentlichen Gebäude, Bürgersteige und Kreuzungen für Menschen mit Behinderungen zugänglich zu machen, 11/2 km Straßen im Zentrum auf den nicht motorisierten Verkehr umzustellen und das zu Fuß Gehen sowie mit Biodiesel betriebene öffentliche Verkehrsmittel zu fördern. Die Jury war von dem umfassenden Aktionsplan der Stadt für die Woche beeindruckt, der Aktivitäten zu allen wichtigen Verkehrsthemen umfasste. Nachdem Koprivnica sechs Jahre hintereinander an der Mobilitätswoche teilgenommen hat, sind einige seiner Ziele für einen nachhaltigen Verkehr jetzt verwirklicht, und die Stadt ist zu einem Vorbild geworden, dem die benachbarten Städte folgen.

Frankfurt führte eine gut organisierte Informationskampagne mit vielfältigen Aktivitäten durch, die Gelegenheit boten, über wichtige Verkehrs- und Umweltfragen zu lernen und alternative Verkehrsmittel wie z. B. Fahrradtaxis und solarbetriebene Fahrzeuge auszuprobieren. Während der Woche sperrte Frankfurt eine Hauptverkehrsstraße zum Zentrum für zwei Tage für den Verkehr, um die Öffentlichkeit auf die für dieses Jahr geplante permanente Schließung der Straße vorzubereiten. Außerdem stellte es eine Kundengarantie im öffentlichen Nahverkehr vor, die im Frühjahr auf dauerhafter Basis eingeführt wird.

In Arad standen im Mittelpunkt der Mobilitätswoche pädagogische Aktivitäten zu den Themen Luftqualität, nachhaltiger Verkehr und Umweltschutz. Es fanden Studienbesuche statt, und an den Straßen wurde die Luftqualität gemessen, um den Stadtbewohnern die Auswirkungen der Verkehrsemissionen auf die Luftqualität vor Augen zu führen. Die Stadt arbeitete eng mit lokalen Interessenträgern zusammen, um aus der Woche einen Erfolg zu machen. Außerdem leitete Arad wichtige Projekte für dauerhafte Verbesserungen der örtlichen Verkehrsinfrastruktur ein und wandelte Straßenfläche in Fußgängerzonen um.

Hintergrund

Die Europäische Mobilitätswoche wird von den drei europäischen Städtenetzwerken EUROCITIES, Climate Alliance und Energie-Cités koordiniert und von der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission unterstützt.

Quelle und weitere Informationen:
Europäische Mobilitätswoche


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /