© Martin Litschauer
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Oberösterreichischer Windmasterplan vorgestellt

Windmasterplan soll Errichtung in Windkraftanlagen regeln, IG Windkraft enttäuscht

Am 6. Februar wurde von der Oö.Landesregierung einstimmig der Windenergiemasterplan beschlossen, der die Errichtung von Windkraftanlagen in OÖ regelt. LR Anschober, LR Dr. Haimbuchner und LR Sigl sind sich darin einig, dass die neuen Richtlinien eine Vereinfachung der Verfahren für die Errichtung von Windkraftanlagen bilden. In einem Kriterienkatalog werden der Schutz bestehender Siedlungen, effiziente Standorträume für mindestens drei Anlagen, Vorrangzonen aber auch Ausschlusszonen definiert.

Die IG Windkraft ist enttäuscht, dass der gestern vorgestellte Windmasterplan in Oberösterreich den Großteil der oberösterreichischen Landesfläche zur Windausschlusszone erklärt hat. Aus Sicht der IG Windkraft sind viele Kriterien dafür nicht sach- und fachgerecht. Im Bundesland Oberösterreich fehlen bis heute klare Zielsetzungen für den Windkraftausbau. Wichtig wäre der rasche neuerliche Einstieg in die Nutzung der Windkraft in Oberösterreich.

Kriterien für Ausschlusszonen nicht sach- und fachgerecht

Aus Sicht der IG Windkraft sind viele der gewählten Parameter für die Festlegung der Ausschlusszonen nicht sach- und fachgerecht. Die vollständige Ausweisung aller IBA (Important Bird Areas) als Ausschlusszonen ist nicht fachlich fundiert. IBA sind von der privaten Vogelschutzorganisation BirdLife aufgestellte Zonen, die keinen rechtlichen Schutz genießen. In Niederösterreich und im Burgenland sind Windkraftanlagen auch in IBA bereits in Betrieb. Ebenso ist der Ausschluss von Windkraftnutzung über einer Seehöhe von 1.600 m nicht sachgerecht. In Österreich wie auch in der Schweiz gibt es bereits Windparks bis auf eine Höhe von 1.900 bzw. 2.400 m, die jährlich saubere Energie produzieren. Widersprüchlich ist auch, dass ein willkürlich gewählter Abstand von 10 km zwischen den Windparks gefordert wird. Eine Forderung, die dem Wunsch nach Konzentration der Windenergie entgegensteht. Obwohl Oberösterreich in den neunziger Jahren ein Pionierland der Windkraftnutzung war, hat es in den letzten Jahren den Anschluss an eine positive Entwicklung dieser vollständig verloren. "Gerade ein Bundesland wie Oberösterreich, das sehr hohe pro Kopf CO2 Emissionen hat und in dem laut Greenpeace 10 % Atomstrom im Stromnetz enthalten ist, hat eine besondere Verantwortung." so Mag. Stefan Moidl von der IG Windkraft. Wichtig wäre der rasche Einstieg des Landes Oberösterreich in die Realisierung von Windparks. "Vielleicht löst der Masterplan zwar die Totalblockade der letzten Jahre, doch eine fachgerechte Diskussion unter Einbeziehung der Interessengruppen der Windbranche, den Gemeinden und Anrainern zur Weiterentwicklung der Windkraftpotentiale in Oberösterreich ist jedenfalls erst erforderlich", so Anton Haunold, Obmann der IGW Oberösterreich.

Während im Burgenland bereits 2006 ein klares Ziel der Stromautarkie bis zum Jahr 2013 festgelegt wurde und in Niederösterreich erst kürzlich mit dem "Energiefahrplan 2030" detaillierte Zielsetzungen für den Ausbau der sauberen Windkraft beschlossen wurden, fehlen derartige Zielsetzungen in Oberösterreich trotz des nun vorliegenden Windmasterplans noch.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /