© http://www.bmu.de/de/txt/presse/bildarchiv/alle_bilder/
© http://www.bmu.de/de/txt/presse/bildarchiv/alle_bilder/

Grüne Öko-Lügen? – Grüne E-Mobile-Wahrheiten!

Durch eine Expertise des Ökoinstitutes, über die Umweltverträglichkeiten und Zukunftsfähigkeit des Elektroautos, wurde ein widersprüchliches Presseecho ausgelöst - eine Ansichtssache von Harald Gasse

© Shine
© Shine
© ACV
© ACV
© Fischer media.at
© Fischer media.at

Es erschienen folgende Schlagzeilen:

Die Ökolüge vom Elektroauto / taz.de
Öko-Institut bescheinigt E-Auto miese Klimabilanz / www.welt.de
Öko-Institut bemängelt Klimabilanz von Elektroautos / Zeit-Online
Öko-Institut warnt: E-Autos weniger gut fürs Klima / /www.n-tv.de
Gutachten Öko-Institut: Die schlechte Klimabilanz der Elektroautos / Spiegel-Online
Elektroautos nicht klimafreundlicher als Benziner? www.dailygreen.de

Nach all den Jahren für die Elektrifizierung unseres Individualverkehrs, scheinen hier die Elektroauto-Skeptiker rückwirkend, mediale und amtliche Rechtsprechung erhalten zu haben –oder ist es etwa wieder nur der konservative Fundamentalismus deutscher Denkweisen, die absolut an ‘altbewährtem’ festhalten?

‘Konservativer Fundamentalismus’ ausgelöst ausgerechnet von der ‘Linken’ TAZ –
ein peinliches Fiasko, ähnlich der ‘Hitlertagebücher’ des Sterns?

Bevor nun spektakuläre, journalistische Parallelen gezogen werden, lassen wir doch lieber die verfälscht ‘Angeführten’ dazu Stellung nehmen:

‘ Das Öko-Institut distanziert sich daher von der pauschalen Behauptung, dass Elektrofahrzeuge eine ‘Ökolüge’ darstellen.’

Und bevor auf den auslösenden Sachverhalt geschaut wird, machen wir dass, was jedem Journalisten eine verantwortungsvolle Pflicht sein sollte – negative Aussagen umfassend hinterfragen, in dem positive Aussagen gesucht und gefunden werden:

Ökoinstitut: ‘Der alltägliche Verkehr verursacht zudem große Mengen an Kohlendioxid, das den Treibhauseffekt verstärkt und so den Klimawandel beschleunigt.
Vor diesem Hintergrund sind unsere heutigen Autos mit Verbrennungsmotor nicht zukunftsfähig – und dies nicht allein wegen Lärm, Ruß und CO2. In der Zukunft werden die geförderten Ölmengen die weltweit wachsende Nachfrage nach Rohöl kaum mehr decken können.’

„Unsere heutigen Autos mit Verbrennungsmotor nicht zukunftsfähig“

- wie verträgt sich das mit

„Elektroautos nicht klimafreundlicher als Benziner“?

Verträgt sich überhaupt nicht!

Letzteres stand so auch nicht in der Expertise, sondern folgendes:

‘Dadurch werden Öl und Kraftstoffe teurer als heute, das Tanken immer kostspieliger.
Keiner will und keiner kann das Auto verbieten. Aber die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen können langfristig nur durch das Zusammenspiel verschiedener Alternativen Befriedigt werden. Beim Pkw kann Elektromobilität eine solche Alternative darstellen. Elektroautos brauchen weder Benzin noch Diesel, sie emittieren lokal keine Abgase, sind im Betrieb sehr effizient und erzeugen im Idealfall kein Kohlendioxid. Daher fördert die Bundesregierung die Elektromobilität in umfassender Weise.’

‘fördert in umfassender Weise’? auch darüber könnte man anderer Meinung sein, aber darum geht es heute nicht. Heute heißt die Frage:

Wie kann es zu solch extrem kontraproduktiven Veröffentlichungen kommen?

Eine Variante liegt in der ‘journalistischen Struktur’ vervielfältigungswürdige Ereignisse medial aufzubereiten. Konkret angewandt heißt das:
Eine Schlagzeile muss aufreißerisch sein, sonst wird der Text nicht gelesen und einfach weitergeblättert.

Diese Vorgabe führt dazu, dass einem trockenem wissenschaftlichen Bericht, nur die 2% mit Aufmerksamkeit erregender Aussagen entnommen werden. Die restlichen 98 % fliegen raus.
Ob dadurch das Gesamtbild leidet und sogar verfälscht wiedergegeben wird ist egal, denn wen interessiert schon das Geschwätz von letzter Woche.

Nun lässt sich allerdings mit dieser Auswahl und verfälschter Wiedergabe hervorragend eigene Interessen und Wertvorstellungen verfolgen. Im Falle der TAZ hieße das:
Weil das Benzinauto zukunftsfähiger ist als das Elektroauto, ist die linke TAZ-Zeitung das Sprachrohr der Öl- und Verbrennungsmotorindustrie.

So ist es natürlich nicht – es ist noch schlimmer!

Für etwas sein ist zu positiv und erfordert meistens Investitionen die evtl. nichts einbringen. Gegen etwas zu sein ist viel einfacher, da man sich nur entsprechend äußern muss und nichts riskiert außer dem Glaubwürdigkeitsverlust bis zur nächsten Woche.

Misstrauen gegen Fortschritt, Industrie und Führungsträger, mag manchmal oder oft gerechtfertigt sein. Generell angewandt sind dies nichts anderes als Vorurteile, weil man lieber auf ‘altgediente Schablonen’ zurückgreift, statt sich die Mühe zu machen diese Vorgaben ständig individuell anzupassen. So entstehen vereinfachte Feindbilder die nicht offen ausgesprochen werden, aber die persönliche Handlungsbereitschaft extrem beeinflussen.

Unter diesen Komplex leiden viele, die sich fundamental in der Umweltbewegung einbringen, wo bei diese Aussage auch schon wieder eine ‘Schablone’ darstellt. Es ist also etwas komplizierter?

Wie schön das man sich einfacheren, nachvollziehbaren Sachverhalten widmen kann, wie zum Beispiel der Frage:

„Warum soll das Benzinauto laut deutscher Medienwelt umweltfreundlicher sein als das Elektroauto?“

Antwort:
Weil in der Expertise des Umweltinstitut folgende Abschnitte zu finden sind:

‘Werden benzinbetriebene Fahrzeuge bis zum Jahr 2030 deutlich effizienter, können diese allein die Treibhausgasemissionen des Pkw-Verkehrs um 25 Prozent reduzieren.’

Im Vergleich dazu:
‘Dies entspricht einer Minderung der Gesamtemissionen des Pkw-Verkehrs durch Elektroautos um etwa sechs Prozent bis zum Jahr 2030.’

Wir halten fest: In 18 Jahren reduzieren Benzinautos den CO2Ausstoß um 25% und sind damit um 19% besser als die Elektroautos mit 6%. So muss es wohl bei ‘engagierten’ Journalisten angekommen sein, die den Auftrag hatten spektakulären Headlines zu kreieren. Und die kamen dann auch (siehe oben).

Wenn diese bundesweite Journalistenriege ihre Aufgabe gewissenhaft wahrgenommen hätten, dann wären Sie in der Ökoinstitut-Expertise auch auf folgende Passagen gestoßen:

‘Im Feldversuch vermieden die Teilnehmer insgesamt rund ein Fünftel der CO2-Emissionen, die mit benzinbetriebenen Fahrzeugen entstanden wären.’

Wir halten weiters fest: Nicht erst 2030, sondern 2011 - und nicht nur theoretisch sondern realistisch im praktischen Feldversuch, haben die Elektroautos gegenüber den Benzinautos ein Fünftel eingespart! Ein Fünftel sind 20% bessere E-Auto im Jahre 2011, gegenüber schöngerechneten 19% Vorteil für verbrauchsreduzierte Benzinautos in ferner Zukunft.

Für Die, die die Meinung vertreten: Elektroautos werden von / bis 2030 14% schlechter in der Umweltbelastung werden, gibt es jenen Abschnitt aus der Expertise:

‘Würde die SAP AG ihre Dienstwagenflotte bis 2030 mit Plug-In-Hybridfahrzeugen ausrüsten, könnten diese insgesamt knapp 50 Prozent der CO2-Emissionen reduzieren.

Auf Deutschland hochgerechnet könnten Elektro-PKW bis 2030 im Vergleich zu rein benzingetriebenen Pkw-Flotten etwa 40 Prozent der in diesem Bereich entstehenden Treibhausgasemissionen vermeiden.’

Ja was denn nun! - 6% - 25% - 40 % - 50% - wer soll da noch durchblicken?
Offensichtlich nicht mal das Ökoinstitut, sonst wäre diese Diskrepanz aufgefallen und korrigiert worden.

Der große Zusammenhang geht manchmal verloren, wenn Aufgaben zu sehr aufgeteilt werden. Teamwork ist dem zu Folge manchmal auch nachteilig.

Unter dieser Prämisse ist es für mich eine konsequente Herausforderung die Expertise in einigen Punkten in Frage zu stellen, mit einem beweisbaren, anderem Endergebnis:

‘Die Minderung der Gesamtemissionen des Pkw-Verkehrs durch 2% Elektroautoanteil wird um etwa sechs Prozent bis zum Jahr 2030 liegen.
Ab 34% Elektroautoanteil ist der Gesamtemissionsanteil komplett weggemindert, denn:
34% x 6% : 2% = 102%. Stimmt doch – oder nicht?

Auf Deutschland hochgerechnet könnten Elektro-PKW vor 2030 im Vergleich zu rein benzingetriebenen Pkw-Flotten etwa 90-100 Prozent der in diesem Bereich entstehenden Treibhausgasemissionen vermeiden.’

90-100% - Eine Behauptung die sich belegen lässt und dazu braucht man noch nicht mal einen Taschenrechner!

Dazu braucht es nur etwas Mut, diese Behauptung an das 6-köpfige Führungsgremium des Ökoinstitutes zu schicken, an alle Umweltvereine, an die Medien, die Grünen, das Europäische Parlament, die 4 Förderungs- Ministerien, die Autoindustrie, die EE-Produzenten, die Motorsportorganisationen, Solarmobilfreunde, Bürgermeister und an über 2000 personalisierte Email-adressen zu senden.

Ach übrigens: Elektro Räder in China schaden der Umwelt ! / ZDF

Dieser spektakuläre Titel des überaus angesehenen öffentlich-rechtlichen Senders ZDF, wurde vor kurzer Zeit damit begründet, das die Chinesen ihr Fahrrad stehen lassen, nur um schneller und bequemer mit dem 82% Kohlestrom-E-Bike in die Fabrik zu kommen.

Völlig ignoriert wurde die Tatsache, dass die Chinesen nicht ihr Fahrrad, sondern ihr stinkendes, knatterndes und 2-Takt-qualmendes Benzinmoped verschrotten durften, weil laut Regierungsbeschluss die Innenstädte für diese Fahrzeuggattung gesperrt wurden. Es wurde also der Umweltschädigende Faktor ‘unverbrannte Kohlenwasserstoffe’ eliminiert, der 10mal schädlicher als Feinstaub ist. So direkt haben dies fast alle Chinesen wahrgenommen.
Für uns leicht nachvollziehbar, mit dem Ende der 2-Taktfahrzeuge als Massenfahrzeug nach unserer Wiedervereinigung 1989.

Ihr Harald Gasse

PS: Und dazu noch ein Anmerkung von den österreichischen Redaktionskollegen:

Auch zahlreiche österreichische Medien haben die Aussagen aus den deutschen Medien übernommen- und das, obwohl der Strommix in Österreich ein ganz anderer ist. mit weit höherem Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien ist und obwohl alle österreichen E-Autos in bisherigen Flottenprojekten rein mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.

GastautorIn: Harald Gasse vom Open E-PowerTeam für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /