© Fotolia / Alyakina 3234778
© Fotolia / Alyakina 3234778

Aserbaidschan im "Gasgefecht"

Die Rolle Aserbaidschans in der künftigen EU Energiesicherheit stand bei einem Vortrag im House of Lords im Fokus - Nabucco Pipeline "unwahrscheinlich?" da "zu teuer"

London- Nur noch Stehplätze gab es im Ausschuss Raum G im House of Lords am 16. Februar, wo Energieexperte Professor Alan Riley von der Londoner City University einen interessanten Vortrag hielt: "Post-Nabucco? Die Optionen für den Southern Gas Korridor." der von der Europäischen Aserbaidschan Gesellschaft organisiert wurde.


Professor Riley skizzierte anhand der aktuellen und zukünftigen aserbaidschanischen Gas-Produktion, wie zusätzliche 16 Mrd. m3 (bcm) pro Jahr geliefert werden könnten, wenn as Shah Deniz-2-Feld 2017 in Betrieb geht, von wo ein Großteil an europäische Kunden geliefert werden könnte. Er erklräte: "Das wird sich erheblich auf die europäische Energiesicherheit, weg von zu starken Abhängigkeit von der russischen Gazprom, auswirken. Aserbaidschan hat auch das Potenzial, ein wichtige Gas-Transit-Hub zu werden, der in die EU Ressourcen liefert, über das Kaspische Region, vor allem Turkmenistan. Das Spiel hat sich dramatisch verändert in Bezug auf die Beziehung zwischen Europa und dem Kaspischen Meer und Zentralasien Region.

Riley weiter: "Es ist unwahrscheinlich, dass die Nabucco-Pipeline, in ihrer ursprünglich vorgeschlagenen Form gebaut wird, trotz erheblicher politischer Unterstützung in der gesamten EU. Denn ein wichtiges Thema sind die astronomischen Kosten von 14-20 Mrd. Euro- außerdem könnte Aserbaidschan nur n ein Drittel seiner Kapazität von 31bcm liefern. Darüber hinaus sei das geplante Nabucco-Projekt für die Gazprom von Belang, den zwei Drittel ihres Umsatzes stammt von Kunden aus der EU. "

Professor Riley erklärte auch, dass es Probleme und Auswirkungen auf andere konkurrierende Pipeline-Projekte, einschließlich der "Interconnector Türkei-Griechenland-Italien (ITGI)" gebe, da diese durch die griechischen und italienischen Finanzkrise sicher nicht wie geplant realisiert würden. Allerdings räumte er ein, dass die Trans-anatolischen Pipeline (TAP) lebensfähig sei, durch die jüngsten Transitvereinbarungen, die durch die Türkei und Aserbaidschan unterzeichnet wurden und relativ bescheidene 4 Mrd. € Kosten, die geplante Süd-Ost-Europa Pipeline, koste etwa das Gleiche. Viele der Genehmigungen und Verträge für Nabucco würden dieser Pipeline nützen.

Abschließend kommentierte Professor Riley: ". Es müssen signifikante aserbaidschanische Gaslieferungen an Europa sein, das würde die europäische Energiesicherheit und die Position Aserbaidschan als wichtigen Akteur in der internationalen Energie-Arena verbessern" Er meinte, es wäre besser, wenn Gazprom den Wettbewerb akzeptieren würde , anstatt andere zu bekämpfen, denn dies könnte zu einer negativen Reaktion von Kunden führen.
Professor Rileys Vortrag folgte eine Reihe von Fragen und eine lebhafte Diskussion.


"Vielleicht sollte Europa die Kosten der Nabucco-Pipeline endlich überdenken und statt dessen einfach auf erneuerbare Energien setzen?" "Würde man die Kosten der Pipeline in ambitionierte Energieeffizienzmaßnahmen und erneuerbare Energien investieren, so würde Europa mehr Gas einsparen als durch die neue Pipeline nach Europa fließen würde." so einige der Zuhörer im Anschluss bei einer internen Diskussion. Sie haben recht, meinten 2 weitere Interessierte.

GastautorIn: Paul Smith für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /