© Dieter Schütz- pixelio.de
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Greenpeace-Neuseeland: Nein zu neuen Shell-Bohrungen in der Arktis!

Aktivisten demonstrieren gegen Auslaufen des ersten Bohrschiffes

Gegen geplante Ölbohrungen in einer der letzten beinahe unberührten Regionen der Welt demonstrieren Greenpeace-Aktivisten seit gestern an einem von Shell gecharterten Öl-Bohrschiff im Hafen von New Plymouth. Der Grund: Das Schiff, die "Noble Discoverer" ist auf dem Weg in die Arktis, um im Juli vor der Küste Alaskas mit der Ölsuche zu beginnen. Kletterer von Greenpeace befinden sich auf dem Bohrturm des Schiffes und haben dort Banner mit der Forderung: "Stopp Shell" und "Schützt die Arktis" gehängt. Die Aktivisten sind so ausgerüstet, dass sie für mehrere Tage auf dem Turm ausharren können. Seit den frühen Morgenstunden (MEZ) informieren Greenpeace-Aktivisten zudem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Shell vor den Konzernzentralen in Deutschland, Norwegen, Finnland, Dänemark und Schweden über die Aktion. Greenpeace fordert den Stopp der industriellen Ausbeutung der Arktis. Ölkonzerne dürfen für die Arktis keine Bohrlizenzen erhalten.

"Mit dieser Aktion wollen unsere Kollegen Shell daran hindern, in der Arktis nach Öl zu bohren. Ein Ölunfall würde dieses einmalige Ökosystem zerstören, eine Beseitigung des Öls ist in dieser Region so gut wie unmöglich", sagt der deutsche Greenpeace Sprecher Kai Britt, der sich ebenfalls in New Plymouth befindet. Extreme Wetterbedingungen, niedrige Temperaturen und ein kurzes Zeitfenster in den Sommermonaten machen das Bohren nach Öl in der Arktis zu einem unkalkulierbaren Risiko. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Die Folgen des Tankerunglücks der "Exxon Valdez" vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren zeigen noch heute ihre Spuren.

Shell schafft Präzedenzfall in der Arktis

Shell ist der erste große internationale Ölkonzern, der die Ausbeutung der Arktis in seinen Fokus stellt. Wenn bei den Bohrungen in diesem Sommer Öl gefunden wird, werden andere Öl-Konzerne mit Milliardeninvestitionen nachziehen und ebenfalls in die Region gehen. Experten vermuten etwa 90 Milliarden Barrel (ein Barrel= 159 Liter) Öl in der Arktis, das meiste davon unter dem Meeresboden. Diese Menge würde reichen, um den derzeitigen Weltverbrauch für etwa drei Jahre zu decken.

"Konzerne wie Shell ziehen einen Vorteil aus dem durch den Klimawandel abschmelzenden arktischen Meereis, um in bisher unerreichbare Regionen vorzudringen, noch mehr Öl zu fördern und damit den Klimawandel weiter anzuheizen", so Britt. "Es wird Zeit, dass wir unsere Abhängigkeit vom Öl beenden, die Milliardeninvestitionen umlenken in saubere Technologien, damit den Klimawandel ernsthaft bekämpfen und die Arktis schützen".

Mitmachaktion im Internet

Zeitgleich zur Aktion in Neuseeland startet Greenpeace im Internet eine Mitmachaktion. Unterstützer können unter http://www.greenpeace.org/savethearctic eine Protestmail an den verantwortlichen Geschäftsführer von Shell, Peter Voser, senden.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /