© Foto: CI & M / Robert Deopito - www.oebb.at
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Der Verkehr der Zukunft: Strom und erneuerbare Kraftstoffe

WKÖ-Veranstaltung: Klimafahrplan Verkehr: Meilensteine und CO2-Ziele 2050

Österreichs Unternehmen arbeiten mit Hochtouren daran, ihre Fuhrparks wirtschaftlicher und umweltfreundlicher zu machen. 13.000 heimische Fahrzeuge fahren bereits mit einem alternativen Antrieb oder mit reinen Biokraftstoffen, drei Viertel davon in heimischen Unternehmen. Von den in Österreich angemeldeten 1.089 Elektrofahrzeugen werden 80 Prozent in Betrieben eingesetzt. Jeder fünfte Stadtautobus ist mit einer alternativen Antriebstechnologie unterwegs.

"Damit leistet die heimische Wirtschaft einen ganz essentiellen Beitrag zur umweltfreundlichen Verkehrsabwicklung", hielt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der WKÖ, am Donnerstag bei der Veranstaltung "Klimafahrplan Verkehr: Meilensteine und CO2-Ziele 2050" in der WKÖ fest. Die Verkehrsunternehmen seien sehr aktiv, um einen Beitrag zu den klima- und verkehrspolitischen Vorgaben, wie sie Klima- und Energiefahrpläne der EU oder das aktuelle EU-Weißbuch Verkehr vorsehen, zu leisten.



2,1 Millionen Tonnen CO2 eingespart


Mehr als 18.000 Lenkerinnen und Lenker nahmen bisher an Spritspartrainings teil. 800 Spritspartrainer und 150 Fahrschulen schulen Lenker von Pkw, Lkw und Bussen wie sie den Kraftstoffverbrauch bei betrieblichen und privaten Fahrten minimieren. Bereits mehr als 2,1 Millionen Tonnen CO2 werden jährlich durch Fuhrparkumstellungen, Logistikoptimierungen oder betriebliches Mobilitätsmanagement sowie die Beimischung von Biokraftstoffen in Benzin (E5) und Diesel (B7) eingespart. Klacska: "Nutzer- und forschungsorientierte Förderungen zur Verbesserung der Transporteffizienz und zur Flottenmodernisierung müssen daher nachhaltig gesichert werden. Kontraproduktiv für Umwelt und Standort ist aus unserer Sicht jedoch ein weiteres Drehen an der Steuerschraube".

Auch die Forcierung des öffentlichen Verkehrs ist ein Gewinn für die Umwelt. Attraktive Taktfahrpläne, eine bedarfsorientierte Flächenbedienung und Anreize für Kunden wie steuerbegünstigte Jobtickets, Car Sharing- oder Bahntaxi-Angebote erhöhten den Zuspruch für öffentliche Verkehrsmittel, so Klacska. Der überwiegende Teil des heimischen Stroms, beim Bahnstrom des ÖBB-Konzerns sogar 93 Prozent, stamme in Österreich bereits aus erneuerbaren Energien, vor allem Wasserkraft, weshalb die "Verstromung" von Verkehren beachtliche Umweltvorteile bringe.

Der aktuelle Flächenrückzug der Staatsbahnen führt zur Verlagerung von Transporten von der Schiene auf die Straße und bringt damit Nachteile im Klimaschutz. 1.273 Anschlussbahnbetreiber in Österreich generieren jedoch als verladende Wirtschaft zwei Drittel des Gütervolumens auf der Schiene. Die Anschlussbahnförderung müsse daher dauerhaft gesichert werden, forderte Klacska. Damit nachhaltige Güterverkehre im Sinne des EU-Klimafahrplan 2050 gestärkt werden, seien Impulse erforderlich, die multimodale Transportketten weiter optimieren, die Befahrbarkeit der Donau verbessern und über das Angebot des Schienen-Zielnetzes 2025+ hinausgehen.

Die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen und der Wirtschaft seien derart komplex, dass es auch langfristig keinen alleinigen Königsweg bei der Fahrzeugtechnologie gibt, hielt der Obmann fest. Schienengebundene Öffentliche Verkehre und Fernverkehre bildeten mittel- und langfristig den Kern optimierter multimodaler Mobilität. Die Bedeutung der Elektromobilität werde weiter steigen und die Elektrifizierung und Hybridisierung der Antriebe zunehmend den Landverkehr erfassen. Bei schweren Nutzfahrzeugen zur Güterbeförderung, im Busfernverkehr, in der Binnenschifffahrt und in der Luftfahrt würden fossile Kraftstoffe und regenerative Biokraftstoffe hingegen weiter Bedeutung besitzen.

Weitere Informationen zur Veranstaltung: portal.wko.at

Quelle: Wirtschaftskammer Österreich, Bundessparte Transport und Verkehr

GastautorIn: Dr. Stefan Ebner für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /