© bigjump Challenge
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Big Jump Challenge 2012 – mit großen Sprüngen zu sauberem Wasser

Deutschlandweiter Jugendwettbewerb gestartet

Berlin/Greifswald - Pünktlich zum internationalen Aktionstag für Flüsse ging diese Woche die Internetplattform www.bigjump2012.net an den Start. Hier tummeln sich Jugendliche, die am 17. Juni 2012 mit einem Big Jump in Deutschlands Flüssen und Seen große Wellen schlagen wollen. Der Wettbewerb um die kreativste Badeaktion ist ein fröhliches Mittel des Protests. Bisher weisen nur die wenigsten deutschen Gewässer jenen guten chemischen und ökologischen Zustand auf, dessen Erreichung die europäische Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 fordert.

Die bundesweite Big Jump Challenge rückt das Thema Gewässerschutz nicht nur in den Mittelpunkt eines Jugendwettbewerbs, sondern holt es mit extra konzipierten Unterrichtsmaterialien auch auf den Lehrplan. Eigenständigkeit steht dabei im Vordergrund. Ihre Zusammenarbeit organisieren die 14- bis 21-Jährigen digital mithilfe der Internetplattform. Vor Ort fühlen sie den Behörden auf den Zahn, machen sich über den Zustand ihres Gewässers schlau und gestalten schließlich ihr ganz eigenes Big Jump Event. Die drei Gewinner unter den Jump Teams fahren im Herbst nach Berlin, wo die Dokumentation der Big Jumps vor dem Deutschen Bundestag präsentiert wird.

Organisiert wird die Big Jump Challenge von der Forschungsgruppe GETIDOS und ihren Partnerorganisationen, der Deutschen Umwelthilfe e.V., der Grünen Liga e.V., dem Global Nature Fund, betterplace lab und Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. sowie dem Europäischen Flussnetzwerk. Schirmherrin ist Prof. Dr. Gesine Schwan.

Anmeldung und Information: www.bigjump2012.net

Was ist der Big Jump?
Der Big Jump ist ein europaweiter Flussbadetag, an dem die Menschen mit einem gemeinsamen Sprung ins Wasser wieder saubere und lebendige Flüsse fordern und feiern. Die Big Jump Challenge ist Teil der Big Jump Veranstaltungs-Familie.

Der Big Jump unterstützt die Forderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) nach einem guten chemischen und ökologischen Zustand unserer Gewässer. Dieser soll in Europas Flüssen und Seen bis 2015 erreicht sein. Auf Anfrage im Parlament hat die Bundesregierung 2011 jedoch angegeben, dass bis 2009 lediglich 10% der Flüsse und Seen in Deutschland einen guten ökologischen Zustand erreicht haben, und dass bis 2015 nur weiteren 8,5% das Ziel erreichen werden. Damit die anspruchsvollen Forderungen der WRRL erfüllt werden können, und zwar unter Beteiligung und durch Mitgestaltung der Bürgerinnen und Bürger, ist es unbedingt notwendig, dass sich die Menschen mit ihren Flüssen und Seen versöhnen. Nur wenn sie sich für ihre Gewässer interessieren und sie schätzen, kann der großräumige Schutz von Fließgewässern, Feuchtgebieten und des Grundwassers erreicht werden.

2005 gab es den ersten internationalen Flussbadetag: Ein sensationeller Erfolg mit circa 250.000 TeilnehmerInnen in 22 europäischen Ländern, an 31 Flüssen und Seen mit 216 offiziellen und über 240 inoffiziellen Aktionen. Initiiert von Roberto Epple und dem Europäischen Flussnetzwerk (www.rivernet.org) haben 450 lokale Partner und Organisatoren den Startschuss gegeben.

Seitdem springen jedes Jahr Anfang Juli europaweit die Menschen gleichzeitig in ihre Gewässer um zu zeigen was erreicht wurde, aber auch, dass noch viel getan werden muss.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /