Die gedämmte Fassade im Brennpunkt

Richtige Dämmung war Schwerpunkt des letzten Energiestammtisches Südburgenland

Zahlreiche Besucher lockte der letzte Energiestammtisch Südburgenland am vergangenen Donnerstag, dem 21.2.2008, an. Hannes Schweiberger, Inhaber eines Malereibetriebs in Oberdorf, und Dietrich Wertz, Obmann des Energiestammtisches, informierten dabei über gedämmte Fassaden im Neubau und in der Sanierung.

Hannes Schweiberger, Chef der gleichnamigen Malerei- und Fassadenfirma aus Oberdorf, die auch Bodenbeschichtungen und Baumwollputze anbietet, hat sich in letzter Zeit auf Dämmsysteme spezialisiert. In Hinblick auf ‘Styroporfassaden’ betont er, dass ein Bauherr Angebote genau vergleichen sollte und die eigenen Erwartungen nicht zu hoch schrauben sollte: ‘Oft werden in unserer Branche unseriöse Versprechen abgegeben. Es ist zum Beispiel im Allgemeinen nicht möglich, die Heizkosten nur durch eine neue Dämmfassade zu halbieren. 20-25% Heizkostenreduktion sind aber in vielen Fällen realistisch, wenn z.B. eine 12-cm-‘Styropor’-Fassade zur Anwendung kommt.’

Wie viel Heizöl oder Erdgas spare ich?

Ins gleiche Horn stößt auch Dietrich Wertz, Obmann des Energiestammtisches: ‘Ideal ist es, mehrere Energiesparmaßnahmen zu kombinieren. Fenstertausch, Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Dämmfassade bieten sich dabei als Maßnahmenpaket an. Auch auf die Dämmung der Geschoßdecken sollte man nicht vergessen.’ Bei dieser sogenannten ‘umfassenden Sanierung’ ist es dann sehr wohl realistisch, den Energiebedarf eines Gebäudes bis auf ein Zehntel zu reduzieren. Eine solche Komplett-Renovierung kostet zwar wesentlich mehr Geld, dafür gibt es von Seiten des Landes Burgenland aber bis zu € 67.000.- als Darlehen. Hannes Schweiberger: ‘Sicher muss ein Bauherr zunächst einige Mittel in die Hand nehmen, wenn er für die Zukunft fast ohne Energiekosten auskommen will. Oft sind aber ohnedies Renovierungsarbeiten notwendig, weil Gebäude ein bestimmtes Alter erreicht haben. Außerdem ist die Investition in Energiespartechnik eine ausgezeichnete Pensionsvorsorge. Energiesparmaßnahmen sind die einzig sinnvolle Versicherung gegen steigende Energiepreise.’

Qualitätskriterien für Dämmfassaden

Bei der Diskussion zeigte sich, dass man auch auf einige Details achten muss: Welches Dübelsystem wird verwendet? Wie vermeidet mein Anbieter Wärmebrücken, die die Dämmwirkung der Fassade herabsetzen? Wie werden Fenster am besten in die Fassade eingebunden?

Neben diesen technischen Details kommt es in der Praxis aber auch sehr auf das Äußere von Dämmfassaden an, wie Hannes Schweiberger ausführt: ‘Der Fantasie sind heute Grenzen gesetzt, sowohl, was das Design als auch die verwendeten Materialien betrifft: Farbtöne, Ornamente, Striche usw., all das ist heute möglich. Aber auch bei den Materialien kann fast jeder Kundenwunsch erfüllt werden: Neben den konventionellen Materialien wie EPS (‘Styropor’) und Steinwolle gibt es auch ökologische Alternativen wie Holzfaser, Kork, Stroh, Flachs oder Hanf.’

Nicht darum, wie man den Wärmebedarf eines Gebäudes senken-, sondern darum, wie man die Energie mit einer Wärmepumpe möglichst ökologisch und ökonomisch bereitstellen kann, wird es beim nächsten Energiestammtisch in Oberwart gehen.

Weitere Info:
www.energiestammtisch.at.tf

GastautorIn: Dietrich Wertz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /