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Europäischer Umweltpreis 2012: Deutsches Unternehmen gewinnt mit Mikroenergieprojekt

Die INENSUS GmbH aus Niedersachsen ist Gewinner des Europäischen Umweltpreises für Unternehmen 2012.

Brüssel- In der Vorwoche wurden die Europäischen Umweltpreise im Rahmen der Grünen Woche in Brüssel verliehen . EU-Umweltkommissar Janez Potočnik zeichnete am Donnerstag die INENSUS GmbH im Rahmen eines Festakts auf der Grünen Woche aus.

Das Unternehmen aus Goslar wird für seinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in internationaler Zusammenarbeit ausgezeichnet. Mit seinem Projekt "Mikroenergiewirtschaft – ein Modell für eine öffentlich-private Partnerschaft zur umfassenden Dorfstromversorgung mit erneuerbaren Energien über ein Inselnetz", setzt sich die INENSUS GmbH für die Versorgung senegalesischer Dörfer mit netzunabhängiger Mikroenergie ein. Damit fördert sie das nachhaltige Wachstum in Entwicklungsländern und trägt zu einem aktiven Wissens- und Technologieaustausch in internationalen branchenübergreifenden Partnerschaften bei.

Im Rahmen des Europäischen Unweltpreises für Unternehmen wurden noch weitere vier Gewinner in den Bereichen Management, Produkte, Verfahrensinnovation sowie Wirtschaft und biologische Vielfalt ausgezeichnet. EU-Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: "Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist der Schlüssel für ein wettbewerbsfähiges, zukunftsfähiges Europa. Diese Unternehmen zeigen, dass es nicht nur möglich, sondern erstrebenswert ist, eine gesunde Bilanz mit dem Schutz der Umwelt zu verbinden. Sie stehen für grünes Wachstum, und dazu beglückwünsche ich sie."

Für 2012 sind folgende Gewinner ermittelt worden: Marks and Spencer (Vereinigtes Königreich) in der Kategorie Management, Aquamarine Power (Vereinigtes Königreich) in der Kategorie Produkt, Umicore (Belgien) in der Kategorie Verfahren, INENSUS GmbH (Deutschland) in der Kategorie internationale Unternehmenszusammenarbeit und Slovenské elektrárne, a.s. (Slowakei) in der Kategorie Wirtschaft und biologische Vielfalt.

Umweltkommissar Janez Potočnik erklärte: ‘Die effiziente Nutzung von Ressourcen ist der Schlüssel für ein wettbewerbsfähiges, zukunftsfähiges Europa. Diese Unternehmen zeigen, dass es nicht nur möglich, sondern erstrebenswert ist, eine gesunde Bilanz mit dem Schutz der Umwelt zu verbinden. Sie stehen für grünes Wachstum, und dazu beglückwünsche ich sie.’

Zu den Gewinnern gehören große Konzerne und kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus alten und neuen Mitgliedstaaten, die in verschiedenen Branchen wie dem Einzelhandel, der Energiewirtschaft und der Werkstofftechnik tätig sind. Der Großteil der Bewerbung kam von KMU. Die meisten Eingänge (62) wurden in der neuen Kategorie ‘Wirtschaft und biologische Vielfalt’ verzeichnet. Die Gewinner wurden aus einer Liste mit 14 Kandidaten aus neun europäischen Ländern und einem breiten Branchenspektrum ausgewählt. Es handelt sich um Unternehmen, die Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und eine herausragende Umweltleistung erfolgreich miteinander verbinden.

Die Jury setzte sich aus 20 Experten aus europäischen und nationalen Behörden, Hochschulen, der Wirtschaft und dem Sektor Umwelttechnologie zusammen. Den Vorsitz hatte Herr Claus Torp, stellvertretender Generaldirektor im dänischen Umweltministerium. In diesem Jahr gingen rekordverdächtige 156 Bewerbungen für die Auszeichnung ein, eine Steigerung um 10 % gegenüber 2010.

Kategorie Management

Marks & Spencer erhielt diese Auszeichnung für Unternehmen mit herausragendem strategischen Weitblick und Managementsystemen, mit denen sich ihr Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung kontinuierlich verbessern lässt, für ein Projekt mit dem Titel ‘Marks & Spencer Plan A – Doing the Right Thing’ (Marks & Spencer Plan A - wir tun das Richtige). Die Jury ist der Überzeugung, dass das Unternehmen das Ressourcen­management erfolgreich in all seine Geschäftsbereiche integriert hat und ein nachhaltiges Einzelhandelsmodell mit einem hohen Übertragbarkeits­potenzial einsetzt. Mehr unter http://www.marksandspencer.com/.

Kategorie Produkt

Diese Auszeichnung für eine Firma, die ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung entwickelt hat, mit dem/der ein Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet wird, geht an Aquamarine Power. Nach Ansicht der Jury ist die Oyster-Wellenkrafttechnologie des Unternehmens innovativ. Sie kann in vielen Küstengebieten auch unter schwierigen Betriebsbedingungen eingesetzt werden und könnte günstigen Strom für die Wasserentsalzung liefern. Mehr unter http://www.aquamarinepower.com.

Kategorie Verfahren

Der Preis in dieser Kategorie wird an ein Unternehmen verliehen, dass eine neue Produktionstechnologie entwickelt und eingesetzt hat, mit der ein herausragender Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung geleistet wird. Umicore (Belgien) erhielt die Auszeichnung für ihr Projekt ‘Recycling of NiMH and Li-ion batteries; a sustainable new business’ (Recycling von NiMH- und Li-Ionen-Batterien – ein nachhaltiges neues Unternehmen). Die Jury kam zu dem Schluss, dass das Projekt das Recycling aller Arten von Li-Ionen-Batterien ohne eine mechanische Demontage erleichtert und damit verhindert, dass Staub und organische Stoffe in die Atmosphäre gelangen. Außerdem werden die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit verringert, die durch die Lagerung von Batterien auf Mülldeponien entstehen können. Mehr unter http://www.umicore.com.

Kategorie internationale Unternehmenszusammenarbeit

Der Preis für internationale Zusammenarbeit geht an ein Unternehmen, das einen aktiven Beitrag zum Wissens- und Technologieaustausch in internationalen branchenübergreifenden Partnerschaften leistet, die das nachhaltige Wachstum in Entwicklungsländern fördern. Der diesjährige Gewinner heißt INENSUS GmbH (Deutschland) für das Projekt ‘MicroPowerEconomy – a Private Public Partnership model for comprehensive island-grid village electrification with renewable energy’ (Mikroenergiewirtschaft – ein Modell für eine öffentlich-private Partnerschaft zur umfassenden Dorfstromversorgung mit erneuerbaren Energien über ein Inselnetz). Die Jury ist der Meinung, dass es sich hierbei um ein wirklich innovatives und bewährtes Modell für die Unternehmenszusammenarbeit handelt, das auch für die Versorgung weiterer senegalesischer Dörfer mit netzunabhängiger Mikroenergie eingesetzt werden wird. Die Nutzung erneuerbarer Energien für die Stromerzeugung verringert Treibhausgasemissionen und die Umweltverschmutzung vor Ort. Einzelheiten unter http://www.inensus.com/.

Kategorie Wirtschaft und biologische Vielfalt

Diese neue Auszeichnung wird an ein Unternehmen verliehen, die herausragende Leistungen beim Aufhalten des Verlusts an Biodiversität und bei der Unterstützung von natürlichen Ökosystemen erbracht haben. Der erste Gewinner ist das Energieunternehmen Slovenské elektrárne, a.s. (Slowakei) für das Projekt ‘Energy for Nature: Saving most precious animal species in Slovak mountains’ (Energie für die Natur: Rettung der kostbarsten Tierarten in den slowakischen Bergen). Nach Auffassung der Jury hat das Projekt neben der Förderung des Natura-2000-Programms und der Schaffung zukunftsfähiger öffentlich-privater Partnerschaften auch Beschäftigte und die Bevölkerung vor Ort eingebunden. Es ist ein Beispiel für die grenzüberschreitende soziale Verantwortung der Unternehmen und die Finanzierung der biologischen Vielfalt. Mehr unter http://www.seas.sk.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /