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Bischof Schwarz vor Rio-Gipfel: Welt steuert auf Katastrophe zu

UN-Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung soll klare Wege zur Armutsbekämpfung aufzeigen - Forderungspapier an Umweltminister Berlakovich übergeben

Wien - Bischof Ludwig Schwarz hat an Österreichs Regierungsvertreter beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel "Rio+20" appelliert, sich besonders für Wege zur weltweiten Armutsbekämpfung einzusetzen. Eine Milliarde Menschen hungerten, Klimaziele würden nicht eingehalten und große Teile der Weltbevölkerung von einer menschenwürdigen Entwicklung ausgeschlossen, hieß es am Freitag in
einer Erklärung der "Koordinierungsstelle für internationale Entwicklung und Mission der Österreichischen Bischofskonferenz" (KOO).

Das Wirtschaftsmodell ermögliche ein ungerechtes Handelssystem und die Ausbeutung natürlicher Ressourcen. Am stärksten von den Auswirkungen betroffen seien die Ärmsten der Welt, betonte Bischof Schwarz als KOO-Vorsitzender und rief zum Umdenken auf: "Wir steuern auf eine ökologische Katastrophe zu, die wir nur abwenden können, wenn wir jetzt handeln."

Der bevorstehende Gipfel in Rio könne "eine große Kehrtwende der derzeitigen Trends" sein, so Schwarz. Umweltminister Nikolaus Berlakovich und Außenamts-Staatssekretär Wolfgang Walder müssten sich in Brasilien "für eine globale nachhaltige Entwicklung und die Einhaltung internationaler Verpflichtungen einsetzen".

Forderungspapier an Politiker

In der Initiative "Rio+20 - Gerechtigkeit in einer endlichen Welt" zusammengeschlossene Organisationen - darunter auch kirchliche Einrichtungen wie KOO, Dreikönigsaktion oder das "Welthaus" der Katholische Aktion - übergaben am Donnerstagnachmittag in Wien ein Forderungspapier an Berlakovich und Waldner, in dem konkrete Ansprüche an die österreichische Regierung zur Forcierung einer nachhaltigen Entwicklung genannt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /