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Die deutsche Energiewende – internationales Vorbild oder industrieller Gau?

3. Handelsblatt Jahrestagung „Erneuerbare Energien 2012“ im August

Berlin/Düsseldorf - Das EU-Ziel, den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern, wird nach Einschätzung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger früher erreicht als erwartet. Allerdings könne das jährliche Wachstum von sechs Prozent nach 2020 stark abflachen, wenn es keine weiteren verbindlichen Ausbauziele für die Zeit nach 2020 gebe. Auf der 3. Handelsblatt Jahrestagung ‘Erneuerbare Energien’ (27. bis 29. August 2012, Berlin) stellt Oettinger die Vorstellungen der EU-Kommission für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien vor.

Harmonisierung der Erneuerbaren

Kritisch beurteilte Oettinger bereits bei der Präsentation des EU-Strategiepapiers für erneuerbare Energien die vielen unterschiedlichen Fördermodelle in den Mitgliedsstaaten. Er forderte eine stärkere Harmonisierung und eine verstärkte Marktintegration, um weiterhin ein verlässliches Investitionsumfeld für den Erneuerbaren-Sektor zu gewährleisten.

Die deutsche Energiewende und Folgen für Europa

Der deutsche Ausstieg aus der Atomenergie und die eingeleitete Energiewende wird international sehr unterschiedlich betrachtet. Besonders in den Nachbarländern werden die Risiken des Umbaus der Energieversorgung diskutiert und die Auswirkungen auf die Netze und die Strompreise kritisch gesehen. Jean-François Conil-Lacoste (EPEX Spot SE), Pierre-Yves Madignier (RTE – Réseau de transporte d´electricité) und Boris Schucht (50Hertz Transmission GmbH) diskutieren über die Folgen der deutschen Energiewende für die europäische Versorgungssicherheit und die Möglichkeiten für ein weiteres Zusammenwachsen der Strommärkte.

Rekordinvestitionen in Erneuerbare

Mit einem weltweiten Investitionsvolumen von 257 Milliarden Dollar erlebten die erneuerbaren Energien 2011 einen erneuten Investitionsboom. 2011 wurden 94 Prozent mehr in den regenerativen Energie-Sektor investiert als vor der Finanzkrise. (Quelle: UNEP-Studie ‘Global Trends in Renewable Energy Investments’, 11. Juni 2012). Vor dem Hintergrund der andauernden Vertrauenskrise an den Finanzmärkten erläutert Dr. Werner Hoyer (European Investment Bank) die aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten von Erneuerbaren-Projekten.

Der Treffpunkt der Erneuerbaren-Energien-Branche

Die Handelsblatt Jahrestagung ‘Erneuerbare Energien’ hat sich bereits als einer der wichtigsten Branchen-Treffpunkte für Investoren, Anlagen-Hersteller und Betreiber sowie für Energieversorger und die Industrie etabliert. In diesem Jahr werden neben den 300 Teilnehmern auch Bundesumweltminister Peter Altmaier, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann, der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie Dietmar Schütz sowie der Generalsekretär der Entso-E Konstantin Staschus erwartet. Die Jahrestagung wird in diesem Jahr erstmals dreitätig durchgeführt, um dem wachsenden Interesse an den europäischen und internationalen Entwicklungen der Branche gerecht zu werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /