Feinstaub geht uns alle an!

Internationale Expertinnen und Experten tagen in Klagenfurt am Wörthersee im Rahmen des EU-LIFE Projektes CMA+ Einheitliche Richtlinien Notwendigkeit!

Klagenfurt- Der FEIN!Staubfrei Kongress 2012 wurde vorgestern in Klagenfurt am Wörthersee mit einem internationalen Teilnehmerfeld eröffnet. Expertinnen und Experten aus acht Nationen gaben den rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die wachsende Feinstaubbelastung in Österreich und Europa und den damit verbundenen massiven Gesundheitsrisiken.

Einigkeit: Feinstaub geht uns alle an

Die Vortragenden waren sich einig, dass Feinstaub bzw. dessen gesundheitliche langfristigen Auswirkungen meist unterschätzt werden. Untersuchungen seitens der WHO in diesem Bereich haben ergeben, dass es in stark feinstaubbelasteten Städten und Gemeinden zu einer drastischen Verringerung der Lebenswerwartung kommt. Laut Marie-Eve Héroux von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) muss möglichst schnell gehandelt und gezielte Maßnahmen zur Feinstaubreduktion umgesetzt werden, um auch die Kosten für das Gesundheitssystem zu minimieren.

Feinstaub kennt keine Grenzen

"Wir haben mit unserem Engagement seit 2007 bereits massiv an der Verringerung des Feinstaubaufkommens in Klagenfurt gearbeitet, all diese Beschlüsse sind außer Streit gestellt worden und einstimmig gefallen", berichtet der Klagenfurter Bürgermeister Christian Scheider. Klagenfurt setzt zahlreiche Maßnahmen und war beim EU-Projekt CMA+ maßgeblich an der Mitentwicklung des Feinstaubklebers CMA beteiligt. Anlässlich des Kongresses wurde auch ein Bedienungshandbuch für Gemeinden und Straßenbauämter für den Umgang mit CMA herausgegeben.

Umwelt-Stadträtin Mag.a Andrea Wulz betonte, dass Klagenfurt bereits zahlreiche Maßnahmen zur Reduktion von Luftschadstoffen gesetzt hat und es auch bereits erste Erfolge bei der Einhaltung der Feinstaubgrenzwerte zu verbuchen gibt. Klagenfurt hat sich hier bereits einen Ruf innerhalb der Europäischen Feinstaub-Community mit seinen Erfolgen und Lösungsansätzen erarbeitet. "Gab es 2005 noch insgesamt 80 Überschreitungstage in Klagenfurt, konnten diese 2011 um mehr als die Hälfte reduziert werden", unterstrich die Landesrätin Dr.in Beater Prettner, die hier Hand in Hand mit der Landeshauptstadt zusammenarbeitet, die Aussagen ihrer Klagenfurter Ressortkollegin.


In der Vielzahl an Maßnahmen liegt der Erfolg

Die internationalen wie nationalen Referentinnen und Referenten dieses Fachkongresses waren sich einig. Es gibt kein Wundermittel gegen Feinstaub, sondern eine Vielzahl an Einzelmaßnahmen, welche im Paket im Kampf gegen dieses kaum sichtbare Gesundheitsrisiko eingesetzt werden müssen. Die viel diskutierten Umweltzonen waren hierbei auch ein Thema. Hier sieht man klar einen Handlungsbedarf auch seitens der Bundesregierung eine einheitliche Regelung bei deren Umsetzung in Österreich gesetzlich vorzuschreiben. Aber auch ressortübergreifende Maßnahmen in den Bereichen Verkehr, Umwelt und Wohnungsbau werden notwendig sein, um langfristig diese Gefahr zu bannen.

Harmonisierung von Feinstaub & Klimaschutz-Agenden

"Es muss referatsübergreifend und parteiunabhängig zusammengearbeitert werden. "Ein wichtiger Faktor hierbei ist auch die Harmonisierung von Feinstaub- und Klimaschutzaspekten bei der Umsetzung von Projekten in Städten und Gemeinden", so Dr. Wolfgang Hafner, Leiter der Umweltabteilung des Magistrates Klagenfurt am Wörthersee und Organisator des Kongresses.

Als erstes Resümee dieses Fachkongresses im Rahmen der EU Förderschiene LIFE kann man sagen, dass es nicht nur um Grenzwerte und Richtlinein gehe, sondern um ein Gesamtpaket an Maßnahmen zur Feinstaubreduktion. Dieses muss auf der einen Seite Maßnahmen wie den Feinstaubkleber oder die Einführung von Umweltzonen beinhalten, aber auch darauf abzielen das Mobilitätsverhalten jedes einzelnen zu verändern. In Österreich sind 60 % aller Fahrzeuge Dieselfahrzeuge. Dieser Wert ist besonders im Hinblick auf die aktuellen Veröffentlichungen der WHO hinsichtlich der Einstufung von Dieselabgasen als krebserregend sehr bedenklich und weist einen akuten Handlungsbedarf auf.



Verwandte Artikel:

GastautorIn: MMag. Katharina Banfield-Mumb für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /