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Der beschleunigte Niedergang der Atomindustrie

Atomenergie ist weltweit rückgängig

Diese Woche wurde der neue World Nuclear Industry Status Report 2012 publiziert. Das Fazit: Die Atomenergie ist weltweit im Rückgang und die Atomindustrie verliert an Wert. Die erneuerbaren Energien hingegen entwickeln sich rasant. Der Bericht wurde von der Schweizerischen Energie-Stiftung SES unterstützt.

Die Atomenergie ist weltweit rückgängig. Und war massiv: Der Anteil Atomstrom an der weltweitern Elektrizitätsproduktion hatte seinen Peak in den 90er Jahren mit einem Maximum von 17%. 2011 lag der Anteil bei gerade noch 11%. Mycle Schneider portraitiert also zwanzig Jahre nach dem ersten World Nuclear Industry Status Report eine Atomindustrie, die unter den kumulierten Einflüssen der Weltwirtschaftskrise, den Folgen von Fukushima, starken Konkurrenten sowie unter ihren eigenen Planungs- und Managementproblemen leidet. Das zeigen auch die folgenden Beispiele:

Im Jahr 2011 gingen nur sieben Reaktoren in Betrieb, 19 Anlagen wurden abgeschaltet1 .
Vier Länder beschlossen den Atomausstieg.
Mindestens fünf Länder entschieden sich gegen den Einstieg oder Wiedereinstieg in die Atomenergie.
Die Titel der in Europa grössten Atomfirma Areva verlor seit 2007 ganze 88%. EDF, die französische Atomkraft-Betreiberin, 83%. Zwei Drittel der bewerteten Atomfirmen und AKW-Betreiber wurden in den letzten fünf Jahren von der Ratingagentur Standard & Poor’s massiv abgewertet.
Auch die Schweizer Energiekonzerne verloren in den vergangenen fünf Jahren massiv an Wert: Die BKW verzeichnet -76% und die Alpiq -66%.



Im Gegensatz dazu ist die Entwicklung der erneuerbaren Energien rasant:

Die installierten Kapazitäten bei Wind- und Solarstrom wuchsen in China in den letzten fünf Jahren um den Faktor 50, währen die Kapazität beim Atomstrom lediglich um den Faktor 1,5 anstieg. Seit 2000 sank die AKW-Kapazität in der EU um 14 GW während eine Leistung von 142 GW an erneuerbaren Energien zugebaut wurden.
In Deutschland wurde 2011 erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert als in Atomkraftwerken.

GastautorIn: Sabine von Stockar für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /