NENA - Neues Netzwerk innovativer Unternehmen in den Alpen

Im Januar 2008 wurde NENA, ein neues Netzwerk innovativer und nachhaltigkeitsorientierter Unternehmen und Dachorganisationen in den Alpen, offiziell in Zürich gegründet

Das Netzwerk wurde in den vergangenen zwei Jahren in einem von der EU co-finanzierten Interreg Alpine Space-Programm entwickelt. Die Idee ist im Rahmen des Projekts "Zukunft in den Alpen" der Internationalen Alpenschutzkommission CIPRA entstanden.

Eine bessere Nutzung endogener Ressourcen, nachhaltige Produktion und Innovation in der Produktions- und Vertriebskette bieten neue Möglichkeiten für Unternehmen im Alpenraum. Während Kooperationsplattformen auf regionaler und mitunter nationaler bereits existieren, arbeiten Unternehmen und deren Dachorganisationen nur selten grenzübergreifend zusammen. Genau hier möchte das NENA-Netzwerk seinen Mitgliedern eine Chance bieten - nämlich ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern während ihre Aktivitäten mehr Nachhaltigkeit anstreben sollen. Wie für andere alpenweite Netzwerke bildet die Alpenkonvention den Rahmen für die Ziele und Aktivitäten des Netzwerks.

Mehr über das Netzwerk NENA

Die Ziele von NENA bestehen darin, den Unternehmen einen Erfahrungs- und Wissensaustausch sowie langfristige Zusammenarbeit hinsichtlich bestimmter Fragen und Projekte im Alpenraum zu ermöglichen. Die Unternehmen werden dabei unterstützt, ihr Innovationspotential auszubauen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Zudem bietet NENA Hilfestellungen für Unternehmen und ihre Dachorganisationen, die einen grösseren Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung in den Alpen leisten wollen.

Schwerpunkte:

Einige zentrale Themen in den Bereichen erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Holzproduktionskette sind die Evaluierung öffentlicher Gebäude, Passivhäuser auf grossen Höhen (Berghütten), Finanzierung von Modellen betreffend erneuerbare Energien, Verbesserung der Holzwertschöpfungskette (80 - 100 km), Reduzierung der Transporte, Mobilisierung der Biomasse und Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Mitgliedschaft:

Innovations- und nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen und ihre Dachorganisationen sowie andere intermediäre Institutionen, die sich mit den zentralen Themen des NENA-Projekts befassen, können dem NENA-Netzwerk beitreten. NENA bietet seinen Mitgliedern die Möglichkeit, als innovations- und nachhaltigkeitsorientierte Unternehmen des Alpenraums anerkannt zu werden. Eine Mitgliedschaft ermöglicht den Unternehmen des Weiteren, diese Plattform zu nutzen, um über das regionale oder branchenspezifische Netzwerk hinaus wahrgenommen zu werden und somit die Rahmenbedingungen zu verbessern und ihre Aktivitäten und Produkte zu fördern. Die Mitglieder profitieren auch von der Erfahrung anderer innovativer Unternehmen und Dachorganisationen im Alpenraum.

Zur Erreichung der oben genannten Ziele konzentriert sich das Netzwerk auf folgende Aktivitäten:
- Die Netzwerkmitglieder mittels einem regelmässig erscheinenden NENA-Newsletter und der NENA-Webseite mit Neuigkeiten und anderen Informationen versorgen
- Das Netzwerk und seine Mitglieder mittels der NENA-Website www.nena-network.net und anderen Medien fördern
- Möglichkeiten für einen Erfahrungs- und Wissensaustausch durch Treffen, Workshops und Exkursionen bieten
- Verbreitung von erfolgreichen Praxisbeispielen
- Teilnahme an einschlägigen Messen
- Einen Rahmen zur Entwicklung und Ausführung gemeinsamer Projekte schaffen
- Den Netzwerkmitgliedern Unterstützung beim Aufbringen von Mitteln und beim Projektmanagement bieten

Ausblick 2008 und 2009:

Die Schaffung eines Netzwerks geschieht nicht über Nacht, und es sind immer noch grössere Herausforderungen zu bewältigen. Vorerst sind es vor allem Gruppierungen von Unternehmen und Organisationen, die eine vermittelnde Rolle übernehmen und sich aktiv an NENA beteiligen, zumal sie mit der Arbeitskultur in Netzwerken vertrauter sind. Doch geht es darum, direkt an die Unternehmen zu gelangen, ihnen eine Stimme im Alpenraum zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung zu verschaffen und sie im Innovationsprozess zu unterstützen. Des Weitern hat sich NENA zum Ziel gesetzt, sich als Informations- und Kooperationsplattform zu positionieren und Unternehmensprojekte, die im Zusammenhang mit nachhaltiger Entwicklung stehen, zu unterstützen.

Das Jahr 2008 steht bereits im Zeichen gemeinsamer Aktivitäten: Veranstaltungen, Weiterbildungen und Veröffentlichungen sowie Kontakte mit potentiellen neuen Mitgliedern sind geplant. Des Weiteren ist eine Geschäftsstelle mit Kernkompetenzen vorgesehen: internationale und unternehmerische Arbeitskultur sowie fundiertes Wissen in den Bereichen erneuerbare Energien und Energieeffizienz; CIPRA International wird sich in diesem Bereich beteiligen. Schliesslich arbeitet das Netzwerk bereits intensiv an der Ausarbeitung eines ersten gemeinsamen Projekts, das dem Interreg IVB Alpine Space Programm im Hinblick auf Mitfinanzierung unterbreitet wird.

"Kooperation in Netzwerken ist das Erfolgsgeheimnis der Evolution und wird das Erfolgsprinzip in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik und allen sozialen Institutionen sein", so Vize-Präsident Willy Küchler vom ITZ (InnovationsTransfer Zentralschweiz). Er ist überzeugt, dass "die teilnehmenden Unternehmen und Organisationen wirklich von NENA profitieren können."

Resultat eines deutschen NENA-Projektpartners

Die Hochschule Rosenheim hat ein deutschlandweit einzigartiges Weiterbildungsangebot konzipiert. Die positive Einstellung der Bevölkerung zum Werkstoff Holz und seinen hervorragenden Eigenschaften hinsichtlich Energieeffizienz und Umweltanforderungen, hat die Hochschule dazu veranlasst, den Masterstudiengang "Holzbau für Architekten" zu realisieren. Dieser anwendungsorientierte Studiengang ermöglicht es Architekten, in drei Semestern, berufsbegleitend, in Block- und Wochenendveranstaltungen einen "Master of Engineering" zu erwerben. Inhaltliche Schwerpunkte sind die vielfältigen Möglichkeiten des modernen, ökologisch wertvollen Holzbaus, ebenso die Bauphysik, die Holzbauarchitektur und die gesamtheitliche Behandlung des energieeffi zienten Bauens. "Mir gefällt an diesem Studium besonders der praxisnahe Unterricht, der von absolut namhaften Spezialisten durchgeführt wird", lobte Studiengangsteilnehmer Stefan Gamper stellvertretend für seine Studienkollegen die "sehr sehr gute Ausbildung in kompakter Zeit". "Am Wochenende wird gelernt, und von Montag bis Donnerstag kann das neu erworbene Wissen gleich direkt an der Baustelle umgesetzt werden", so der freie Architekt, der sich sicher ist: "Holzbau hat Zukunft". (Claudia Sieberath und Alversammer Wolfgang, Fachhochschule Rosenheim)


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CIPRA International


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /