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Elektromobilität – Frankreich vergrößert Fördertopf

Die französische Regierung fördert den Kauf von Elektroautos und Hybridautos zukünftig mit noch höheren Prämien.

In Frankreich schwächelt die Automobilindustrie schon seit geraumer Zeit. Von Werksschließungen und Kurzarbeit ist die Rede. Um das zu verhindern steuert die französische Regierung mit einem verwegenen Plan gegen. Nachdem Renault vergangenen Herbst bereits einen Auftrag von der Regierung über gut 15.000 Elektroautos einstreichen konnte werden nun die Kaufprämien für Elektroautos und Hybridautos massiv erhöht.

Bei Elektroautos liegt die Fördersumme die man beim Kauf einstreichen kann aktuell bei 5.000 €, soll aber zukünftig auf 7.000 € angehoben werden. Käufer von Hybridautos werden noch mit 2.000 € gefördert, bald sollen sie mit 4.000 € unterstützt werden. Nun ist das einerseits ja löblich und ich bin der Letzte der die Förderung von alternativen Antrieben bemängeln möchte, aber dieser Weg birgt auch Gefahren.

Die Abwrackprämie die in Deutschland auf ältere Fahrzeuge angesetzt war ist nahezu mit ihrem vollen Umfang von 5 Mrd. € wirkungslos verpufft. Klar hatte sich der Absatz von Autos in den Jahren 2009/2010 erhöht, letztlich waren das aber zum größten Teil vorgezogene Käufe und nicht zusätzlich generierte. Zudem gibt es in Frankreich ja bereits seit geraumer Zeit eine Förderung von Hybridautos und Elektroautos die auch nicht sonderlich zur Erhöhung des Absatzes geführt. Zudem: Nicht nur die französischen Hersteller wie Renault, Citroen oder Peugeot bieten Hybride und E-Autos. Es besteht also auch hier die Gefahr, dass Fördergelder in Ausland abfließen.

Zu guter Letzt der sensibelste Punkt des ganzen Debakels. Laut Medienberichten liegt die Auslastung der französischen Werke von Renault und dem PSA Peugeot Citroen Konzern bei durchschnittlich 75%. In der Branche gelten Werke aber erst ab einer Auslastung von 80% als profitabel. Daran dürfte auch eine Kaufprämie für alternativ angetriebenen Fahrzeugen etwas ändern, weil ihr Anteil am gesamten Absatz leider immer noch viel gering ist. Zu wünschen wäre es natürlich.

Quelle: Greenmotorsblog.de

GastautorIn: Thomas Endriß für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /