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Wlodkowski: Fossilenergie-Konzerne nützen Ökostrom als Ablenkungsmanöver

Ökostrom bewirkt Marktpreissenkung an Strombörse EEX in Leipzig

"Die Strompreise sinken an der Energiebörse EEX, weil Ökostrom zunehmend die Erzeugnisse konventioneller Kraftwerke aus dem Markt verdrängt. Innerhalb eines Jahres ist der Strompreis an der Börse in Leipzig um deutlich mehr als 20% gefallen - während dieser Zeit wurde die Einspeisung regenerativen Stroms in Deutschland sehr stark erhöht. Die alte Leier der Fossil-Energiekonzerne, dass Ökostrom die Strompreise verteuere und die Konsumenten belaste, ist damit klar widerlegt", stellt der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Gerhard Wlodkowski, angesichts der wieder aufgeflammten Ökostrom-Diskussion fest.

"Die E-Control und die Arbeiterkammer sollten eher dafür sorgen, dass die durch Ökostrom bewirkten Strompreissenkungen von den Energiekonzernen auch zeitnah an die Konsumenten weitergegeben werden, als durch unehrliche Ablenkungsmanöver ihre Freunde in Energiekonzernen, die auf Fossilenergie setzen, zu schützen", ist Wlodkowski über die gezielt fehlgeleitete Aufregung über Ökostromförderungen verärgert.

Irreführung der Konsumenten

"Die E-Control möchte offensichtlich auch davon ablenken, dass sie die Stromnetztarife durch die in den letzten Jahren fehlenden Investitionen in die Infrastruktur bald erhöhen muss. Den Nachholbedarf beim Netzausbau, der durch die vergangenen Fehler des Regulators und der Fossilkonzerne entstanden ist, jetzt der Bioenergie in die Schuhe schieben zu wollen, ist haarstäubender Unfug und kann auch als gezielte Irreführung der Konsumenten interpretiert werden. Durch den jahresdurchgängig und bedarfsgerecht verfügbaren Ökostrom aus Biogas- und Biomasseanlagen werden die Stromnetze sicher nicht belastet, sondern viel mehr entlastet", ist Wlodkowski überzeugt.

Unsinnige Ablenkungsmanöver beenden und Erneuerbare konsequent ausbauen

"Statt unsinniger Ablenkungsmanöver brauchen wir daher eine konsistente und konsequente Ausrichtung unserer Energiepolitik zu einem raschen Wandel von riskanten fossilen Abhängigkeiten zu nachhaltigen Energieformen in unserem Lebensraum. Investitionen, die jetzt getroffen werden, legen die Basis für die grundsätzliche Leistbarkeit unseres Energiebedarfs in wenigen Jahren. Nach vorne denken und sich vom Gestern lösen ist bei Energiethemen unabdingbar. Dann wird klar, dass der Ausbau der erneuerbaren Energie aus allen verfügbaren Quellen unumgänglich ist und zu wesentlich geringeren Kostenbelastungen für die Gesellschaft führt, als das krampfhafte Festhalten am stetig steigenden Öl- und Gasimport aus immer brisanteren Krisenregionen", stellt Wlodkowski fest.

"Wenn die E-Control und die AK die schwer verdienten Milliarden der Österreicher weiterhin lieber 'kosteneffizient' nach Syrien, Libyen, Iran, Irak, Nigeria, Kasachstan oder Russland überweisen möchten, als bei uns ein nachhaltiges Energiesystem mit generationsübergreifender Kostenwahrheit aufzubauen, ist ihnen wohl der Applaus ihrer fossilen Freunde sicher. Den Landwirten aber, die verzweifelt gegen die von Fossilenergie angetriebenen Unwetterkapriolen ankämpfen und nebenbei auch noch den Hauptteil der inländischen Energieerzeugung schultern müssen, sind die provokanten Verwirrspiele des aus öffentlichen Mitteln teuer bezahlten Regulators und die als Konsumentenschutz getarnten Agitationen auf Seiten der Fossil-Energiekonzerne in der AK zunehmend zuwider", so Wlodkowski.

Quelle: Landwirtschaftskammer Österreich

GastautorIn: LK für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /