© igougo.com / Während man hierzulande sich über die Ästhetik der Ökostromanlagen die Köpfe zerbricht, werden andernorts ungehemmt Rohstoffe für unsere Import-Energien ausgebeutet
© igougo.com / Während man hierzulande sich über die Ästhetik der Ökostromanlagen die Köpfe zerbricht, werden andernorts ungehemmt Rohstoffe für unsere Import-Energien ausgebeutet

UNESCO opfert Naturschutzgebiet für Uran-Mine

Vielleicht öffnet das so manchem "Umweltschützer" die Augen, ob es Sinn macht, gegen Erneuerbare Energie Projekte Stimmung zu machen - jedes verhinderte Ökokraftwerk begünstigt Umweltzerstörungen. Eine Ansichtssache von oekonews-Herausgeber Lukas Pawek

© Tag des Windes / Markus Haslinger - Mehr Windenergie statt Atomenergie
© Tag des Windes / Markus Haslinger - Mehr Windenergie statt Atomenergie

Selous ist das größte Wildtierreservat des Kontinents – dort leben die bedeutendsten Populationen der vom Aussterben bedrohten afrikanischen Wildhunde und der ostafrikanischen Elefanten.

Dennoch hat die UNESCO mit der Grenzänderung ermöglicht, dass nun im Schutzgebiet Uran zur Belieferung von Atomkraftwerken abgebaut werden kann. Die geplante Mine liegt in einem Elefanten-Korridor zwischen Tansania und Mosambik.

Tödlicher Uran-Bergbau

Bei der geplanten Laufzeit von zehn Jahren würde die Uran-Mine mindestens 60 Millionen Tonnen giftigen Abraum hinterlassen. Beim Uranabbau gibt es keine sichere Methode, um die Kontaminierung von Oberflächen- und Grundgewässern zu verhindern. Zudem ist unklar, ob der beim Bergbau anfallende Uranstaub durch Winde nicht weite Teile des Reservats verseucht.

Nun besteht die Gefahr, dass Selous ein Präzedenzfall wird und weitere Welterbestätten für ähnliche Interessen geopfert werden.

Wir dürfen nicht zulassen, dass ein Weltnaturerbe aufs Spiel gesetzt wird. Bitte unterschreiben Sie den Protestbrief an die UNESCO:
https://www.regenwald.org/aktion/883/unesco-opfert-naturschutzgebiet-fuer-uran-mine
(Text großteils übernommen von der Regenwald-Plattform regenwald.org)

oekonews meint (und hofft) Vielleicht geht ja dem Einen oder anderen "Umweltschützer" dabei ein Lichtlein auf

Es ist oft schon grotesk, wieviel Einsatz manche Umwelt-, Berg- und "Wald-Schützer" gegen Erneuerbare Energie Projekte zeigen. Sei es gegen Wasser-, Wind- oder neuerdings sogar gegen Sonnenkraftwerke. Hier wird mit Landschaftszerstörung oder gar mit wilden, meist ökologisch-anmutenden Argumenten gegen die Energieformen gewettert, die uns tatsächliche Umweltkatastrophen vom Leib halten.

Ob einem Ökostromprojekte optisch gefallen oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Wer dies jedoch als Grund nimmt, diese Initiativen zu verhindern, hilft mit, dass irgendwo, weitab unserer Ausflugs-Ziele, Uran-Minen oder andere grausliche Rohstoff-Abbaustätten eröffnet werden. Augen zu und durch ist da wohl das Motto. Oder besser: Gar nicht erst lange den Kopf darüber zerbrechen - ist ja eh' weit genug weg. Wer davon träumt, dass mit Energiesparen alleine die (Energie-)Welt "gerettet" wird, sollte sich überlegen, wie es möglich sein soll, einerseits das Verkehrswesen auf die umweltfreundlichere Elektromobilität umzustellen und andererseits den gleichen hohen Lebensstandard zu ermöglichen - und dabei massig Strom zu sparen. Dies ist in absehbarer Zeit nicht möglich. Keine seriöse Studie zeigt ein enormes Einsparpotential im Strombereich in den nächsten Jahren auf.

Dass es auch viele Menschen gibt, die die Erneuerbaren Energien nicht nur toll zur Stromerzeugung finden, sondern auch als ästhetische Fotomotive entdecken, hat eindrucksvoll der internationale Windkraft-Foto-Wettbewerb gezeigt. Österreich hat den weltweiten und europaweiten Sieg davongetragen: www.igwindkraft.at/foto. Das gibt Hoffnung, dass die Diskussion um die Ästhetik von Ökostromanlagen bald an Seriösität gewinnt.


Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /