© Greenpeace Energy eG- Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy, und Joachim Schwarz, Geschäftsführer cambio Hamburg, präsentieren das Projekt "CarSharing mit echtem Ökostrom"
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Carsharing rechnet sich unter 12.000 Autokilometer pro Jahr

Auto nutzen statt besitzen ist ein Mobilitätstrend der Zukunft - VCÖ fordert dichteres Carsharing-Netz in Österreich

Wien - Ein Pkw ist im Schnitt nur eine Stunde am Tag im Einsatz, 23 Stunden steht das Auto auf einen Parkplatz. Der VCÖ weist darauf hin, dass sich durch Carsharing die Autokosten deutlich reduzieren lassen. Wer weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr mit dem Auto fährt, ist in der Regel mit Carsharing günstiger unterwegs. Voraussetzung für eine verstärkte Nutzung ist ein dichtes Netz von Carsharing Standorten. Der VCÖ fordert Carsharing-Standorte an allen Bahnhöfen Österreichs und mehr öffentliche Carsharing-Parkplätze.

Österreichs Autos sind im Schnitt nur eine Stunde pro Tag im Einsatz, 23 Stunden pro Tag stehen sie auf einen Parkplatz. "Autos sind in erster Linie Stehzeuge. Deshalb ist das Potenzial für Carsharing in Österreich sehr groß. Damit dieses Potenzial genutzt wird, braucht es mehr Carsharing-Standorte, etwa bei jedem Bahnhof und im öffentlichen Raum, vergleichbar mit Taxi-Standplätzen", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Der VCÖ weist darauf hin, dass ein Carsharing-Auto rund acht Pkw ersetzen kann. Mehr Carsharing-Standorte verringern das Parkplatzproblem in den Städten. Österreich hat beim Carsharing einiges aufzuholen, wie der internationale Vergleich zeigt. In Deutschland gibt es pro 100.000 Einwohner doppelt so viele Carsharing Nutzer, in der Schweiz sogar zehn Mal so viele.

"Carsharing bedeutet, dass das Auto dann genutzt wird, wenn man es wirklich braucht. Die Erfahrungen zeigen, dass jene, die vom eigenen Auto auf Carsharing umsteigen danach um rund die Hälfte weniger mit dem Auto und dafür mehr mit Öffis fahren. Der Nutzen für die Allgemeinheit ist dadurch groß, weil weniger Autofahrten weniger Luftverschmutzung, weniger Lärm und weniger Staus bedeuten", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Carsharing rechnet sich für Autofahrerinnen und Autofahrer, die derzeit pro Jahr weniger als 12.000 Kilometer fahren. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt, dass es in Wien rund 92.000 Zweitautos gibt, die im Schnitt nur 8.500 Kilometer pro Jahr gefahren werden. Österreichweit gibt es sogar eine Million Zweitautos. "Aufgrund des wachsenden Kostenbewusstseins bei den Autofahrern wird die Nachfrage nach Carsharing zunehmen. Auto nutzen, statt es zu besitzen, wird ein Mobilitätstrend werden", weist VCÖ-Experte Gansterer auf die zukünftigen Entwicklungen hin.

Der entscheidende Faktor, ob Carsharing genutzt wird, ist die Anzahl der Standorte. Derzeit gibt es in Österreich etwas mehr als 100 Standorte, in der Schweiz sind es dreizehn Mal so viele. Der VCÖ spricht sich daher für die Reservierung von Parkplätzen für Carsharing-Autos aus. Ähnlich wie Taxi-Standplätze sollen Parkplätze für Carsharing reserviert werden. Zudem soll es bis zum Jahr 2020 auf allen Bahnhöfen Österreichs einen Carsharing-Standort geben, in einem ersten Schritt sollen die Hauptbahnhöfe der Bezirkshauptstädte mit Carsharing-Standorten ausgerüstet werden.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /