© Kronenzeitung- Die Diskussionsteilnehmer
© Kronenzeitung- Die Diskussionsteilnehmer

Sanieren im Spannungsfeld zwischen Klima- und Umweltschutz, Wirtschaft und Endverbraucher

Auf Einladung der Kronen Zeitung diskutierte Donnerstag Abend in der Bel Etage des Schwarzen Kameel eine hochkarätige Runde aus Politik, Bauwirtschaft und Interessensvertretung über ökonomische und ökologische Aspekte von Sanierung und Renovierung.

Einigkeit herrschte am Podium und im Fachpublikum über die hohe Nutzenstiftung privater Sanierungsprojekte.

Win-win-Situation auch für Klimaschutz

Niki Berlakovich, Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, sieht in der thermischen Sanierung eine klare "Win-win-Situation für alle Bereiche, auch für den Klimaschutz". Die Tatsache, dass ein Drittel der Emissionen aus dem Gebäudebereich kommt, unterstreicht die Wichtigkeit der thermischen Gebäudesanierung. Als Ziel führt der Minister an, die aktuelle Sanierungsrate von derzeit 1,5 % auf 3 % anzuheben. Die Förderungsmittel würden daher "stärker in diese Richtung kanalisiert". Vor dem Hintergrund der beschränkten Ressourcen fossiler Energie, der damit verbundenen Preissteigerung und dem wachsenden Energieverbrauch (in den nächsten 20 Jahren werden wir 40 % mehr Energie verbrauchen als heute) lautet die Devise, so Berlakovich, "Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energie".


Schon Teilsanierung bringt viel

Peter Traupmann, Geschäftsführer der Österreichischen Energieagentur, sieht als eines der Ergebnisse der aktuellen "Gebäudeeffizienz-Studie" hohes Potential für private Sanierungsprojekte: Sanieren rechnet sich belegbar. Bereits durch einfache Maßnahmen, wie Fenstertausch, kann viel erreicht werden. Deckenisolierung, Fenstertausch und Vollwärmeschutz wiederum bringen bei schlecht isolierten Bauten aus den 60er Jahren sogar Einsparungen bis zu 70 %. Eine Vollsanierung rechnet sich, so Traupmann, in 13 bis 14 Jahren.


Der Baumeister als Sanierungs-Allrounder

Wie macht man Sanieren für den Endverbraucher greifbar, leistbar und attraktiv? Dieser Herausforderung begegnet Baumeister Gerhard Köppel, Vorsitzender des Ausschusses für ökologisches und energieeffizientes Bauen der Bundesinnung Bau, mit viel Kundenservice und einem umfassenden, kundenindividuellen Allround-Paket, das "die wirtschaftliche Planung aller Komponenten" - von der Finanzierung, über die Kosteneinsparung bis zur praktischen Umsetzung - umfasst. Der Baumeister verstehe sich, so Köppel, auch in der Sanierung immer mehr "als Ansprechpartner aus der Praxis" und als Generalunternehmer.

Alles aus einer Hand

Sanierungs-Komplettangebote sind gleichfalls das Asset der auch im Sanierungssektor tätigen Alpine Energie. Höchstes Kundenverständnis und Serviceorientierung sind neben der technischen Komponente für Michael Gollubits, Direktor Telekommunikation, Verwaltungsrat Schweiz, GF Ungarn und Mitglied der GF Österreich der Alpine Energie, der Schlüssel für erfolgreiche Sanierungsprojekte. In der "Blauen Lagune" eröffnete die Alpine Energie ein eigenes Zentrum für private und gewerbliche Sanierungsprojekte, die intelligente Gesamtlösungen "Alles-aus-einer-Hand" anbieten.

Fixpreisgarantie und Gewährleistung

Auch die Fertighaus-Industrie setzt seit mehreren Jahren auf das Thema Sanierung. Zenker Haus bietet fertige Sanierungslösungen mit Fixpreisgarantie und Gewährleistung an, wie Andreas Schuller, Geschäftsführer Zenker Hausbau, berichtete. Im Programm sind u.a. die "Energy Cabin", eine externe Heizzentrale für Einfamilienhäuser, die im Garten aufgestellt und mit alternativen Energiequellen gespeist wird, oder fertig ausgebaute Dachgeschoße in Leichtbauweise, die auf Häuser aufgesetzt werden. In Wien könnten mit dieser Methode 6.000 Dachgeschoßausbauten durchgeführt werden.

Die von "Bauen Wohnen leben"-Redaktionsleiterin Eva Becsi kompetent moderierte Fachdiskussion fand im Rahmen der Bauen Wohnen Leben Round Table-Gespräche statt. Mit dieser Veranstaltungsreihe bietet die Kronen Zeitung eine ebenso hochwertige Plattform zum Informationsaustausch an wie die Printversion "Bauen Wohnen leben".

GastautorIn: Dr. Gertraud Lankes für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /