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Japans Atomausstieg scheint fix

Atomenergiekommission stellt Arbeit an neuen Atomkraftplänen ein - Lokalregierungen wollen Kraftwerksbetreiber verklagen

Die Atomenergiekommission der japanischen Regierung Atomic Energy Commission hat am Dienstag beschlossen, die Arbeit an neuen Atomenergieplänen für das Land zu stoppen.
Die Kommission traf diese Entscheidung, nachdem die Regierung im September beschlossen hatte, einen Energie- und Umweltrat, in dem Mitglieder aus der Industrie und aus den Ministerien zusammenarbeiten, einzurichten und die Sicherheitslücken von Atomkraft dort intensiv debattiert wurden.

Die Kommission sagte, dass es "angemessen sei, die Arbeit an einer neuen nuklearen Energiepolitik zu stoppen", da sich die Bedingungen zu sehr geändert hätten, um weiterhin über eine Atompolitik zu diskutieren.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1956 hatte die Kommission die Atomkraft-Grundzüge für das Land erarbeitet. Die Überprüfung der Organisation ist Zeichen einer wesentlichen Veränderung in der Atomkraft-Verwaltung des Landes, als Folge des verheerenden Unfalls in Fukushima.


Unterdessen geht der Kampf gegen Atomkraft immer weiter. Die Bevölkerung Japans demonstriert immer wieder. So hätte auch der Bau des japanischen Atomkraftwerks Oma im nächsten Jahr fortgesetzt werden sollen. Nun stellen sich Bürger und Lokalregierungen dagegen und haben eine Klage eingebracht, damit nicht mehr weiter gebaut werden darf.
J. Power, der Betreiber, hat den Bau des Kernkraftwerks Oma nach dem Erdbeben des vergangenen Jahres unterbrochen.

Bürgermeister Kudo erklärte: "Wir klagen, weil die Sicherheit der Bürger nicht gewährleistet werden kann." Die vorläufigen Kosten werden von der Stadt Hakodate und aus Spenden abgedeckt, die aus dem ganzen Land kommen. Derzeit sind nur 2 der japanischen Atomkraftwerke am Netz, obwohl Atomkraft vor dem Unfall rund 30% der elektrischen Energie erzeugt hat, ist die Stromversorgung nicht zusammen gebrochen.

Bereits im September hat der japanische Premierminister Yoshihiko Noda erklärt, dass ein Atomausstieg bis ins Jahr 2040 geplant sei. Extrem alte Atomkraftwerke sollen nicht mehr ans Netz gehen, da sie Sicherheitsmängel haben. Wenn es so weiter geht wie bisher, könnte Japan noch vor 2040 atomkraftfrei sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /