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Ein Drittel der Österreicher will Energiewende im Straßenverkehr steuerfinanzieren

Länderübergreifende Studie von AutoScout24 zeigt: Mehrheit erwartet in Zukunft umweltfreundliche Autos und sieht öffentliche Hand in der Pflicht

Noch sind Autos mit alternativem Antrieb Exoten auf Österreichs Straßen. Wenn es nach den Österreichern geht, werden sie jedoch bald das Straßenbild prägen.

Denn 92 Prozent wünschen sich für die Zukunft umweltfreundliche Automobile (High/Low: Burgenland: 97 Prozent, Kärnten: 87 Prozent). Damit liegen die Österreicher über dem Europadurchschnitt: 86 Prozent der Europäer erwarten ein nachhaltiges Auto von morgen. 41 Prozent der Österreicher (Vergleich: 36 Prozent der Europäer) sind dabei der Meinung, der hierfür notwendige Umbau der Verkehrsinfrastruktur, wie etwa die Bereitstellung von Ladestationen, solle durch Steuern finanziert werden. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie "Unser Auto von morgen", die der Online-Automarkt AutoScout24 in Auftrag gegeben hat. Die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hat dafür 8.800 Europäer gefragt, was sie sich von der Mobilität und dem Auto der Zukunft erwarten.

Kosten soll der Steuerzahler tragen

Welcher alternative Antrieb sich letztlich auch durchsetzt: Investitionen in eine neue Energieinfrastruktur lassen sich nicht vermeiden. 41 Prozent der Österreicher sind der Meinung, dass diese Kosten der Steuerzahler tragen sollte, da die gesamte Gesellschaft davon profitiere. (High/Low: Diesem Gedanken schließen sich 56 Prozent der Salzburger und 30 Prozent der Kärntner an). Im Europavergleich: Ein steuerfinanziertes Modell bevorzugen auch die Italiener (45 Prozent) und die Deutschen (36 Prozent), während die Franzosen diesem Modell ablehnender gegenüber stehen (27 Prozent). Ein weiteres vorstellbares Finanzierungsmodell wäre es, die Nutzer diese Kosten tragen zu lassen. Dies könnte entweder direkt über eine Abgabe, was 13 Prozent der Österreicher bevorzugen, oder indirekt über die Energieanbieter geschehen, die diese Kosten an die Nutzer weitergeben würden. Diese zweite Alternative finden 14 Prozent der Österreicher sinnvoll. Einen ganz anderen Weg würden 28 Prozent der Österreicher (High/Low: Vorarlberg: 36 Prozent, Kärnten: 15 Prozent) einschlagen: Sie wollen diejenigen zur Kasse bitten, die sich der Nutzung alternativer Antriebe verweigern, also quasi eine "Erziehungssteuer" einführen.


Aber bitte alltagstauglich

So wichtig den Befragten nachhaltige Mobilität ist, so wenig kompromissbereit sind sie, wenn es um die Reichweite alternativer Antriebe geht. Einen Radius von bis zu 250 Kilometern finden gerade 24 Prozent der Österreicher (High/Low: 30 Prozent der Niederösterreicher, 12 Prozent der Kärntner) akzeptabel. Mit einer Mindestreichweite von 500 Kilometern wären dagegen die Bedürfnisse von 65 Prozent der Österreicher (High/Low: 67 Prozent der Tiroler, 54 Prozent der Kärntner) abgedeckt. "Heute hat CO2-freie Fahrt noch ein Reichweitenproblem", sagt Thomas Weiss, Automobilexperte bei AutoScout24. "Doch Wasserstoff für die Brennstoffzelle, Induktionsschleifen in der Fahrbahn für Elektroautos mit sehr kleiner Batterie und synthetische Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren haben das Potenzial, dieses Problem zu lösen." Klang der Verbrennungsmotoren wird kaum vermisst Wenig sentimental sind die Befragten, wenn es um eine andere Folge des Umstiegs auf alternative Antriebe geht: den Abschied vom klassischen Klang der Verbrennungsmotoren. Nur 5 Prozent der Österreicher würden das Motorengeräusch vermissen (in Europa: 7 Prozent). 50 Prozent der Österreicher (Europa: 52 Prozent) freuen sich hingegen auf mehr Ruhe im Straßenverkehr. 36 Prozent sorgen sich um die Sicherheit und darum, dass leise Fahrzeuge von anderen Verkehrsteilnehmern nicht mehr rechtzeitig wahrgenommen werden (Europa: 33 Prozent). Hier gibt Thomas Weiss jedoch zu bedenken: "Auch diese Fahrzeuge sind nicht komplett still. Wir werden uns in Zukunft an das Sirren der E-Autos gewöhnen."

Im Rahmen der AutoScout24-Studie "Unser Auto von morgen" wurden insgesamt 8.844 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren in sieben europäischen Ländern befragt (Österreich: 1.003, Belgien: 1.000, Frankreich: 1.461, Deutschland: 1.450, Italien: 1.467, Niederlande: 1.004 und Spanien: 1.459). Die Daten wurden im Zeitraum vom 12. April bis 17. Mai 2012 erhoben. Die Studie kann unter: www.unserautovonmorgen.de kostenlos heruntergeladen werden.



AutoScout24 ist europaweit der größte Online-Automarkt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /