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Greenpeace: Faymann muss sich für Stilllegung von Hochrisiko-Reaktoren einsetzen

Stresstests-Ergebnisse müssen ernst genommen werden

Am aktuell in Brüssel stattfindenden EU-Gipfel übergibt die EU-Kommission die Ergebnisse der AKW-Stresstests an den EU-Rat. Greenpeace hat bereits massive Kritik an den Tests geübt, da diese wesentliche Kriterien in der Sicherheit von Atomkraftwerken nicht oder nicht ausreichend berücksichtigen. In einer Studie hat Greenpeace nachgewiesen, dass etwa die Gefahr durch Erdbeben, Materialermüdung, oder die Vereinbarkeit von Technologien in vielen Fällen der 145 untersuchten Reaktoren in Europa massiv vernachlässigt wurden. "Dass die extrem schwachen Tests dennoch teils massive Sicherheitslecks in allen AKWs festgestellt haben, zeigt uns, wie dramatisch die Lage tatsächlich ist", beurteilt Julia Kerschbaumsteiner, Atom-Sprecherin bei Greenpeace, die Situation. Greenpeace fordert eine aktive Rolle von Bundeskanzler Werner Faymann, der am EU-Gipfel seine Verantwortung wahrnehmen und auf schnelle Konsequenzen beharren muss, wie etwa der Schließung von Hochrisiko-Reaktoren.

Greenpeace ist besorgt, dass die jeweiligen Regierungen nicht in angemessener Art und Weise auf die alarmierenden Ergebnisse reagieren. "Die durchgeführten Stresstests zeigen wieder einmal, dass es keine sicheren Atomkraftwerke gibt. Die Ergebnisse der Tests müssen deshalb unmittelbare Konsequenzen nach sich ziehen. Es kann nicht sein, dass die Regierungen nicht die notwendigen Konsequenzen aus den erschütternden Stresstest-Ergebnissen ziehen", verdeutlicht Kerschbaumsteiner.

Österreich, das als Vorreiter in der Atomdiskussion eine Vorbildrolle innerhalb der Europäischen Union einnimmt, muss seine Verantwortung jetzt wahrnehmen, und auf schnelle Konsequenzen aus den Stresstests beharren. "Österreich ist durch die grenznahen Schrott-Reaktoren Temelín, Mochovce und Krsko massiv gefährdet. Deshalb muss sich Faymann bei diesem Gipfel massiv dafür einsetzen, dass diese hochriskanten AKWs so schnell wie möglich vom Netz gehen", fordert Kerschbaumsteiner.

Die Europäische Bevölkerung will keine veralteten und hochriskanten Technologien. So etwa hat sich erst am vergangenen Sonntag die litauische Bevölkerung gegen den Bau eines neuen AKWs im baltischen Land ausgesprochen. "Das Ergebnis des Referendums in Litauen ist ein weiterer Beweis dafür, dass nukleare Energie in Europa keine Chance mehr hat. Die politischen Entscheidungsträger können das nicht länger ignorieren und müssen sofort handeln, um das Energiesystem in Europa endlich auf Erneuerbare Energie umzustellen," schließt Greenpeace-Atomsprecherin Julia Kerschbaumsteiner.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /