Fernwärme: Neue, innovative Projekte zur CO2-Reduktion

Fernwärmetage des Fachverbands in Salzburg

Derzeit treffen österreichische und internationale Fachleute in Salzburg zusammen, um aktuelle Entwicklungen im Bereich Fernwärme zu diskutieren. "Die heimischen Fernwärme-Unternehmen sind besonders innovativ und arbeiten intensiv an Projekten, die zum Klimaschutz und zur CO2-Reduktion beitragen", erklärt Dir. Ing. Franz Schindelar, Obmann-Stellvertreter des Fachverbands, der die Fernwärmetage veranstaltet. "Das Grazer Fernwärmekonzept mit Einbindung der Solarenergie, die ambitionierte Salzburger Fernwärme-Offensive oder die innovativen Fernkälte-Projekte in Wien sind nur drei der vielen Beispiele für die besonders hohe Innovationsbereitschaft der Fernwärme-Branche in Österreich", so Schindelar.

Neue Solar-Großprojekte in Graz geplant

Um die Feinstaubbelastung zu reduzieren, wird in Graz seit einigen Jahren der Ausbau der Fernwärme forciert, wobei die Solar Graz GmbH auf die Kombination mit Solaranlagen setzt. Die größte solare Anlage Europas für die Versorgung einer Wohnanlage wurde im Bereich der Siedlung Berliner Ring errichtet und verfügt über eine Kollektorfläche von 2.480 Quadratmetern. "Künftig sind weitere solare Großprojekt geplant, wie z.B. im Bereich des Wasserwerkes Andritz, der GVB Autobuswerkstätte, dem Bad Eggenberg oder einer Parkgarage in Puntigam", kündigt Dipl. Wirtsch. (FH) Peter Schlemmer, Geschäftführer der Solar Graz GmbH, an: "Es handelt sich dabei um Anlagen mit einer gesamten Kollektorfläche von rund 30.000 Quadratmetern, die bis zu 13.000 MWh erzeugen werden und somit einen wesentlichen ökologischen Beitrag für Graz leisten werden."

Salzburg Innovative Biomasse-Anlagen

Auch in Salzburg setzt man auf klimafreundliche Projekte, beispielsweise auf innovative Biomasse-Anlagen wie das neue Heizwerk in Wald im Pinzgau. Ziel der Fernwärme-Offensive ist, die CO2-Emissionen bis 2012 um 40.000 Tonnen pro Jahr zu senken. Mit der Dampfnetzumstellung wird die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien sowie eine effizientere Kraft-Wärme-Kopplung ermöglicht. Parallel dazu wird im Rahmen der Fernwärme-Offensive die umweltfreundliche Energieerzeugung ausgebaut und in die Verdichtung und den Ausbau des Fernwärmenetzes investiert. Die Gesamtkosten aller drei Fernwärme-Offensiven liegen bei 35 Millionen Euro. "Mit diesen zukunftsorientierten Investitionen tragen wir entscheidend zur Reduktion von Abgasen und zum Erreichen der Kyoto-Ziele bei", erklärt Mag. August Hirschbichler, Vorstand der Salzburg AG.

Wien: Fernkälte für das AKH

DI Alexander Wallisch von der Fernwärme Wien GmbH skizzierte im Rahmen der Fernwärmetage die Entwicklung der Fernkälte in Wien. "Fernkälte ist die umweltschonende Alternative zur herkömmlichen Gebäudeklimatisierung. Die neue Kältezentrale Spittelau, die soeben mit dem Umweltpreis der Stadt Wien 2008 ausgezeichnet wurde, wird im Endausbau eine Leistung von 50 Megawatt erbringen", so Wallisch. Konkrete Vertragsabschlüsse für die Belieferung mit Fernkälte wurden bereits mit dem Allgemeinen Krankenhaus und 'Skyline', einem Immobilienprojekt im 19. Bezirk, erzielt.

Gerade in Hinblick auf das Energie- und Klimapaket der Europäischen Kommission werden Fernwärme und Fernkälte in Zukunft eine besonders wichtige Rolle spielen. "Fernwärme leistet schon jetzt einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Um die ambitionierten Ziele zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu erreichen, ist es wichtig, den Ausbau von Fernwärme zu fördern und Fernkälte als umweltschonende Alternative zu herkömmlicher Klimatisierung zu etablieren", so Schindelar.

Jede sechste Wohnung in Österreich wird heute mit Fernwärme beheizt, jährlich kommen zwischen 25.000 und 30.000 neue Anschlüsse dazu.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /