© PID- Houdek/ Umweltstadträtin Ulli Sima mit Zdenka Infeld, CEO Thomastik-Infeld, vor Spinnmaschine mit Chello
© PID- Houdek/ Umweltstadträtin Ulli Sima mit Zdenka Infeld, CEO Thomastik-Infeld, vor Spinnmaschine mit Chello

Musiksaitenhersteller Thomastik-Infeld punktet mit hohen Umweltstandards

Der ÖkoBusinessPlan-Betrieb in Wien s setzt nicht nur auf hohe Produktqualität, sonders auch auf Umweltmaßnahmen

Wien- Viele weltbekannte Orchester und Solisten setzen auf die Qualität und den unverwechselbaren Klang dieser Produkte. 3.000 verschiedene Saiten für verschiedenste Musikinstrumente umfasst das breite Angebot von Thomastik-Infeld. "Mit Unterstützung des ÖkoBusinessPlan Wien wird seit Jahren konsequent an der Senkung des Energieverbrauchs und des Abfallaufkommens gearbeitet und so die Umwelt geschont", so Umweltstadträtin Ulli Sima bei einem Betriebsbesuch.

Sie überzeugte sich vor Ort von den hohen Umweltstandards des Betriebes in seiner Produktionsstätte in Wien-Margareten. "Die Firma produziert seit fast 100 Jahren mitten in Wien Musiksaiten für den Weltmarkt. Dieses höchst spezialisierte Unternehmen zeigt einmal mehr, wie gut sich wirtschaftlicher Erfolg und Umweltschutz miteinander verbinden lassen. Gemeinsam mit dem ÖkoBusinessPlan werden seit vielen Jahren die unterschiedlichen Unternehmensbereiche auf Ressourcenschonung und Energieeffizienz hin durchleuchtet, Maßnahmen gesetzt, evaluiert und laufend verbessert."


Innovative Ideen von hauseigenen SpezialistInnen

Heinz Kovacs, verantwortlich für Umwelt- und Qualitätsmanagement bei Thomastik-Infeld, ist stolz auf die vielen umgesetzten und noch geplanten Projekte für eine sauberere Umwelt: "Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden höchste Qualität bieten. Da ist es ganz selbstverständlich, dass wir uns auch mit unserer Verantwortung für die Umwelt auseinandersetzen." Bemerkenswert ist dabei, dass viele Ideen von hauseigenen SpezialistInnen entwickelt und umgesetzt werden.

So wird aktuell gerade an der Entwicklung einer vollautomatischen Spinnmaschine für die Produktion von einfacheren Saiten gearbeitet. Die Maschine soll deutlich weniger Ausschuss produzieren und möglichst energieeffizient arbeiten. "Wir arbeiten auch laufend an der Verbesserung der Walzwerke, die für die Herstellung der Saiten benötigt werden", so Heinz Kovacs. "Die Walzen sorgen dafür, dass aus Runddraht feinste Metallbänder, der Kern der Saiten, gewalzt werden. Wir haben die Maschinen auf den neuesten technischen Stand gebracht und mit neuen Antriebsmotoren ausgerüstet. Das reduziert nicht nur den Energieverbrauch – pro Walzmaschine werden nun 63 Prozent weniger benötigt –, sondern auch die Lärmentwicklung, was vor allem unseren MitarbeiterInnen, aber auch unseren AnrainerInnen zugutekommt. Und je präziser die Geräte arbeiten, desto weniger Ausschuss fällt an." Durch die Effizienzsteigerung schaffen heute 2 Maschinen die Produktionsmenge von vormals 12 Maschinen.


Ziel: Bis zu 15 Prozent weniger Stromverbrauch

Aktuell hat die Firma den Gesamtstromverbrauch im Haus im Visier: Eine detaillierte Stromverbrauchsanalyse wurde durchgeführt. Keine einfache Sache, denn die Firma produziert in mehreren Produktionsstätten mit zahlreichen unterschiedlichen Stromquellen und Stromzählern. Doch gerade daraus ergeben sich weitere Einsparmaßnahmen wie die Installation von Zeitschaltuhren oder die Schulung von MitarbeiterInnen, die in den nächsten Monaten geplant und umgesetzt werden. Ziel sind 10 bis 15 Prozent weniger Stromverbrauch.

Effizientes Recycling, weniger Abfall

Auch das Abfallaufkommen von Thomastik-Infeld konnte in den letzten Jahren ebenfalls reduziert werden. Waren die Saiten früher in Plastik verpackt, kommen heute fast ausschließlich Kartonverpackungen zum Einsatz. Rund 1.300 kg Abfall und 10.000 Euro konnten jährlich allein dadurch eingespart werden, dass die Spulen, auf denen die Drähte aufgewickelt angeliefert werden, nicht mehr weggeworfen, sondern vom Lieferanten zurückgenommen werden. Wichtig für die erfolgreiche Umsetzung gerade im Bereich Abfalltrennung und Recycling sind auch die 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma. Durch laufende Schulungen und durch bessere Trennsysteme konnte die Recyclingrate um 7 Prozent erhöht werden.


5 Mio. Saiten gehen jährlich in die ganze Welt

Die Saite macht die Musik – nach diesem Motto entwickelt und produziert Thomastik-Infeld seit mehr als 90 Jahren erfolgreich Musiksaiten für Streich- und Zupfinstrumente. Das breite Angebot, die hohe Qualität der Handarbeit und die Innovationskraft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben das Wiener Unternehmen zu einem der gefragtesten Musiksaiten-Herstellern weltweit gemacht. 95 Prozent der jährlich 5 Mio. produzierten Saiten gehen in den Export.


Der ÖkoBusinessPlan Wien ist das Umwelt-Service-Paket der Stadt Wien für Wiener Unternehmen. 1998 von der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 ins Leben gerufen, unterstützt der ÖkoBusinessPlan Unternehmen bei der Umsetzung von umweltrelevanten Maßnahmen und trägt dazu bei, Betriebskosten zu senken.

Weitere Informationen zum ÖkoBusinessPlan Wien:
www.oekobusinessplan.wien.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /