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Prater-Reaktor: Österreichs unnötiges Atomkraftwerk

Brennstoffwechsel im Praterreaktor bringt Atommüll für 240 000 Jahre - alternative Neutronenquelle wäre verantwortungsvoll

Anlässlich des scheinbar dieser Tage stattfindenden Brennelemente-Wechsels im Atomreaktor der TU Wien wiederholt GLOBAL 2000 seine Kritik am Weiterbetrieb des Forschungsreaktors inmitten der Millionenstadt Wien.

"Die Sicherheit der Wiener Bevölkerung steht bei jedem Austausch von Brennelementen im Atomkraftwerk im Prater in Frage - 77 neue Brennelemente mit jeweils 38 Gramm spaltbaren Uran-235 sind in Summe nicht viel. Ein unvorhergesehener Zwischenfall, durch den dieser Brennstoff durch eine Explosion weiträumig verteilt werden könnte, gäbe eine riesige Katastrophe. In anderen Worten: Der Transport ist trotz aller Sicherheitsvorkehrungen riskant - und absolut vermeidbar", warnt Reinhard Uhrig, Atomexperte von GLOBAL 2000. "Seit Jahren kritisieren wir den Weiterbetrieb des Forschungsreaktors, eine alternative Neutronenquelle wie ein Teilchenbeschleuniger könnte ihn leicht ersetzen, wie das für den Berliner Wannsee-Forschungsreaktor vorgesehen ist."

Uhrig weist weiters darauf hin, dass durch den Betrieb des Reaktors bis 2025 weiterer hochradioaktiver Atommüll mit dem gefährlichsten Spaltprodukt, Plutonium-239, entsteht, das erst nach zehn Halbwertszeiten oder 240 000 Jahren radiologisch unbedenklich sein wird. "Die Steinzeit ist erst 10 000 Jahre her - diese Atomphysiker schaffen kurzsichtig Probleme weit über die Grenzen des vorstellbaren Zeithorizonts heraus, und das ohne Not: Der Reaktor ist unnötig, wie auch die Entwicklung in Berlin zeigt", sagt Uhrig abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /