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GLOBAL 2000: Verbund-Ausstieg aus Türkei-Projekt unvermeidlich

UmweltschützerInnen fordern Engagement für Klimaschutz und Komplettausstieg aus Kohleverstromung

Wien - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt den kolportierten möglichen Ausstieg des Verbund aus der Türkei, wo auch ein Braunkohlekraftwerk errichtet werden sollte. Verbund-Insider haben Gespräche über einen Ausstieg aus dem Türkei-Projekt bestätigt, weil das Projekt einer betriebswirtschaftlichen Katastrophe gleichkäme. "Während sich Verbund-Chef Anzengruber in der Öffentlichkeit über die Kosten von Ökostrom ärgert, setzt der Verbund in der Türkei Millionen mit fossilen Energieprojekten in den Sand.
Wir hoffen, dass beim Verbund jetzt Platz gemacht wird für die energiepolitische Moderne", zeigt sich Johannes Wahlmüller, Klimasprecher von GLOBAL 2000, überzeugt. "Daran sieht man auch, dass Investitionen in fossile Energieträger nicht länger lohnen. Wir müssen auf erneuerbare Energieträger setzen, sie sind die einzige sichere Alternative, die wir haben. Vom Verbund erwarten wir uns
jetzt eine völlige Abkehr des Unternehmens von der Kohleverstromung und einen Ausstiegsplan aus der Kohlenutzung auch im Inland."

Der Verbund war zuletzt aufgrund des Vorhabens, ein Braunkohlekraftwerk inklusive Minenbetrieb in der Türkei zu errichten, heftig kritisiert worden. Ökostromhändler aus Deutschland, die Strom aus Wasserkraft vom Verbund beziehen, kündigten an, ihre Lieferbeziehungen zu überdenken. Gleichzeitig bekam der Verbund im Jahr 2010 eine kräftige Kapitalerhöhung von 500 Mio. Euro durch den Bund, vorgeblich um Wasserkraftwerke auszubauen. "Der Verbund muss aussteigen, aber das Abenteuer muss auch weitergehende Konsequenzen haben", fordert Johannes Wahlmüller. "Der Staat Österreich als
Mehrheitseigentümer muss das Verbund-Management jetzt stärker an die Kandare nehmen und strategische Vorgaben in Richtung Ausbau erneuerbarer Energie und Energieeffizienz machen", fordert Wahlmüller abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /