© HABDANK - Das Photovoltaik-Netzwerktreffen stiftet den sechs Partnern vielfältigen Nutzen
© HABDANK - Das Photovoltaik-Netzwerktreffen stiftet den sechs Partnern vielfältigen Nutzen

Photovoltaik-Netzwerker planen optimistisch und ohne Förderpolitik

Die Branche hellt sich 2013 auf und die Konjunktur zieht 2014 deutlich an.

Göppingen- Darin sind sich die sechs Partner des Photovoltaik-Netzwerks einig. Jüngst hatten sie sich bei der Habdank PV Montagesysteme in Göppingen vier Stunden ausgetauscht.

Anfragen, die nicht die eigene Kernkompetenz betreffen, leiten die Partner, die die gesamte Wertschöpfungskette abbilden, künftig konsequent an andere Partner weiter. Konkret will das Netzwerk den polnischen Markt gemeinsam erschließen. Aber auch für die Ukraine und Südafrika wurden emsig Kontakte und Erfahrungen ausgetauscht.

Boris Lechler vom Laichinger Großhändler Aton-Solar berichtete, dass in der Ukraine nur Module verbaut werden dürfen, deren Silicium aus der Ukraine stammt. Habdank-Geschäftsführer Oliver Matthes, der im seismisch gefährdeten Puerto Rico Hurrikan-feste Unterkonstruktionen für Solarfreiflächen installiert, ergänzte: ‘Der Inselstaat lässt nur Solarkraftwerke zu, die mit einem Speicher kombiniert sind.’ Die Vorgabe der Mittelamerikaner sei vorbildlich, um weltweit regenerativen Strom besser zu verwerten.

Passend dazu stellte Martin Neuburger seine Arbeit vor. Seit diesem Semester baut der Professor das Institut für nachhaltige Elektromobilität am Göppinger Hochschulstandort auf. Der Spezialist für Leistungselektronik befasst sich explizit mit Speichertechnologie. Und auch hier hat das Netzwerk bereits Nutzen gestiftet: Aton-Solar liefert dem Institut detaillierte Wetterdaten aus dem gesamten Bundesgebiet, auf die die Laichinger über ihren Partner Meteomedia, die Firma von Jörg Kachelmann, Zugriff haben.

Auch Unternehmensinterna fließen in dem Netzwerk: Armin Pöge berichtete von der Neuausrichtung des Dresdner Modul-Herstellers Solarwatt: Nachdem BMW-Erbe Stefan Quandt alle Aktien des Unternehmens übernommen hat, setzt die AG nun auf Systemlösungen mit speziell aufeinander abgestimmten, neu entwickelten Komponenten - auch für Energiemanagement- und Speicherlösungen. Solarwatt stellt zudem das markenschwächende OEM-Massengeschäft mit Modulen ein. Für alle spannend war der Erfahrungsbericht von Habdank-Projektmanagerin Heidi Wiedmann, die das SAP-Warenwirtschaftssystem in dem 50-Mann Betrieb implementiert und Anpassungen selbst vorgenommen hat, um den einstigen Metallhandwerker fit für den industriell geprägten PV-Weltmarkt zu machen.

Das Photovoltaik-Netzwerk, zu dem auch der Salacher Elektro-Technikdienstleister Heldele sowie der Freudenstädter Laminatorenhersteller Robert Bürkle gehören, ist sich einig: Künftig spielt Förderpolitik keine zentrale Rolle mehr für Investitionen. Gefragt sind intelligente Systemlösungen. In Italien ging aktuell das erste Kraftwerk ohne jede Förderung ans Netz. Und weltweit steigt das Interesse an regenerativem, regional verfügbarem Strom. Betreiber von Großanlagen setzten auf direkte Lieferverträge mit Stromversorgern.

GastautorIn: Evelyn Keßler für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /