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EU-Klimapolitik: 1,2 Mrd. EUR als Starthilfe für 23 innovative Projekte für erneuerbare Energien

Projekte werden aus Verkauf von Emissionszertifikaten kofinanziert

Die Europäische Kommission hat gestern Fördermittel in Höhe von über 1,2 Mrd. EUR an 23 höchst innovative Demonstrationsprojekte für erneuerbare Energien vergeben. Die Förderung erfolgt im Rahmen des ersten Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen für das sogenannte NER300-Finanzierungsprogramm. Die Projekte werden aus Einnahmen aus dem Verkauf von 200 Mio. Emissionszertifikaten aus der Reserve für neue Marktteilnehmer des EU-Emissionshandelssystems kofinanziert.

Sie decken ein breites Spektrum erneuerbarer Energien ab, von Bioenergie (einschließlich fortgeschrittener Biokraftstoffe), konzentrierter Solarenergie und Erdwärme bis zu Windkraft und Meeresenergie sowie dezentralem Management erneuerbarer Energien (intelligente Netze).

Die für Klimapolitik zuständige EU-Kommissarin Connie Hedegaard sagt dazu: ‘Dieses Jahr ist der Weihnachtsmann ein bisschen früher gekommen – die heutige Entscheidung ist ein wichtiger Meilenstein der EU-Klimapolitik. Beim NER300-Programm handelt es sich eigentlich um einen ‘Robin-Hood-Mechanismus’, nach dem die Verursacher von Umweltverschmutzung für die groß angelegte Demonstration neuer emissionsarmer Technologien zahlen. Die 1,2 Mrd. EUR Fördergelder – bezahlt von den Verursachern – werden außerdem weitere 2 Mrd. EUR private Investitionen in die 23 ausgewählten Demonstrationsprojekte für emissionsarme Technologien nach sich ziehen. So wird die EU ihre Vorreiterrolle bei den erneuerbaren Energien halten und neue Arbeitsplätze schaffen können. In der EU, hier und jetzt.’

Mit Inbetriebnahme dieser Projekte wird die jährliche Gesamtproduktion von erneuerbaren Energien in Europa um rund 10 TWh steigen, eine Energiemenge, die dem jährlichen Kraftstoffverbrauch von über 1 Mio. Autos entspricht. Vor allem ist das Ziel aber, mit Erfolg die Funktionstüchtigkeit von Technologien zu demonstrieren, die in der Zukunft die Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen in der gesamten EU erheblich steigern werden.

Insgesamt werden die prämierten Projekte in der Bauphase (die nächsten 3 bis 4 Jahre) mehrere tausend Vollzeitbeschäftigte anstellen. Nach der Inbetriebnahme werden rund eintausend Mitarbeiter über die nächsten 15 bis 20 Jahre beschäftigt werden, um die Anlagen am Laufen zu halten. Positive Wirkungen auf Wachstum und Beschäftigung sind auch entlang der in den Sektor einfließenden Lieferkette vorgesehen.

Die NER300-Mittel decken 50 % der ‘relevanten Kosten’ eines Projekts. Im Wesentlichen heißt das, die Zusatzkosten gegenüber bestehenden, bewährten Technologien werden übernommen. Der Rest wird durch private Investitionen und/oder zusätzliche nationale Förderung getragen. Die NER300-Fördermittel werden jährlich auf Grundlage nachgewiesener Leistung (produzierte Menge grüner Energie) und der Erfüllung der Verpflichtung zum Wissensaustausch zur Verfügung gestellt.

Die Kommission wird zügig den zweiten Aufruf für die Einreichung von Vorschlägen veröffentlichen. Dieser wird sowohl die ungenutzten Mittel aus dem ersten Aufruf als auch die Einnahmen aus dem Verkauf der verbleibenden 100 Mio. Zertifikate aus der Reserve für neue Marktteilnehmer umfassen.

Das NER300-Finanzierungsprogramm wird sowohl hinsichtlich der Projektauswahl und des Verkaufs von 300 Mio. CO2-Emissionszertifikaten aus dem EU-Emissionshandelssystem als auch der Verwaltung der Einnahmen von der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) durchgeführt.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /