Bhutan: Auf dem Weg zum "Brutto-National-Glück" mit Energie-Know-How aus Österreich

Wasserkraftwerk mit österreichischem Know- How ausgebaut

Bhutan ist das Schwerpunktland der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) und wird mit dem bevorstehenden Votum zu einer konstitutionellen Monarchie. Die OEZA unterstützt das Königreich schon seit 20 Jahren mit Know-how in den Bereichen Energie und Tourismus.

Der 24. März 2008 wird als denkwürdiger Tag in die Annalen Bhutans eingehen. Erstmals in der Geschichte des Königreichs im Himalaya ist die Bevölkerung aufgerufen, ihre Vertreter in das parlamentarische Unterhaus zu wählen. Zwei Parteien konnten sich dafür qualifizieren: die Bhutan Harmony Party und die People’s Democratic Party.

Konsequenter Weg in die Moderne

Mit dem bevorstehenden Urnengang wird ein wichtiger Schritt im seit Jahrzehnten andauernden Prozess der Demokratisierung Bhutans gesetzt. Und das kleine Land im Himalaya-Massiv geht auch in der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung seinen Weg: Entsprechend der Philosophie des "Brutto-National-Glücks" legt man in Bhutan vor allem auf den Schutz der Natur und die Erhaltung der kulturellen Identität Wert. Bereits vor Jahrzehnten hat sich die Regierung vorgenommen, mittels Fünfjahresplänen die Lebensbedingungen der Bevölkerung gezielt zu verbessern. Und genau bei dieser Anstrengung wird Bhutan durch die Partnerschaft mit Österreich unterstützt. Momentan müssen 20 Prozent der Bevölkerung über vier Stunden Fußweg zurücklegen, um die nächste Straße zu erreichen. Aufgrund der gebirgigen Landschaft ist der Bau von Straßen, Brücken und Bewässerungsanlagen sowie die Elektrifizierung aber ein aufwändiges und kostenintensives Unterfangen. Die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt Bhutan seit mehr als 20 Jahren mit profundem Know-how in den Bereichen erneuerbare Energie, sanfter Tourismus und der Erhaltung von Kulturgütern.

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Stromversorgung mit österreichischem Know-how

Das bislang umfassendste Projekt der OEZA ist der Ausbau des Wasserkraftwerks Basochhu. Das Werk deckt rund 40 Prozent des landesweiten Strombedarfs und ist das erste ausschließlich von Bhutanern betriebene und geführte Wasserkraftwerk. Darüber hinaus werden 1.500 Haushalte im Gebirge des Landes mit erneuerbarer Energie versorgt. Auf bisher eingesetztes, umweltschädliches Petroleum oder Kerosin können die BewohnerInnen in den Bergen nunmehr verzichten. Zusätzlich verbessern effiziente Öfen, entwickelt durchösterreichische Ofenbauer, die Koch- und Heizsituation in den Haushalten.

Auch im Tourismus setzt Bhutan auf österreichische Erfahrungen und Know-how. Rund 60 Bhutaner wurden bereits in Salzburg im Bereich Tourismus ausgebildet, die Arbeit in diesem Sektor wächst: Besuchten 1985 2.000 Touristen das Land, waren es 2007 bereits 21.000 Touristen. Im aktuellen Fünfjahresplan peilt Bhutan eine Besucherzahl von 100.000 Touristen pro Jahr an. An der Infrastruktur dafür wird bereits gearbeitet: Seit 2005 entsteht mit österreichischer Unterstützung aus einem alten Hotel ein hochmodernes "Hotel und Tourismus Management und Training Institut" (H&TMTI). Bhutan trägt die Hauptkosten für den Bau, die OEZA liefert Geräte und Maschinen für die Küche, IT-Technologie und energiesparende Komponenten für Lüftung, Heizung, Heiß- und Abwasser. Im Institut sollen bhutanische Lehrkräfte nach den neuesten Managementprinzipien professionell so ausgebildet werden, dass sie das Programm eigenständig weiterführen können.

Unterstützung in Zahlen

Die Öffentlichen Entwicklungshilfeleistungen Österreichs (ODA) an Bhutan betrugen zwischen 1995 und 2006 insgesamt 54,83 Millionen Euro. Die Leistungen der OEZA in diesem Zeitraum belaufen sich auf rund 38,11 Millionen Euro.

Quelle: Informationsbüro der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit Austrian Development Agency


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /