© rsbp.com- Kohlmeisen an Futtersäule
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Meisen stürmen die Futtersäulen

BirdLife: Aufruf zur großen österreichweiten Wintervogelzählung am 6. Jänner 2013

Wien – Bereits zum vierten Mal lädt die Vogelschutzorganisation BirdLife alle Naturfreunde ein, am Dreikönigstag für eine Stunde die Vögel zu zählen. Schnell Entschlossene können sich jetzt noch einen Meldebogen mit Abbildungen der häufigsten Vogelarten zuschicken lassen (Tel: 01/522 22 28). Wer sich kurzfristig am Sonntag zum Mitzählen entscheidet, kann auch per online-Eingabe das Zählergebnis abgeben (www.birdlife.at).

Im Mittelpunkt der Aktion stehen die vertrauten und weitverbreiteten Vogelarten wie Amsel, Spatzen, Finken und Meisen, die auch bei Schnee und Kälte bei uns ausharren. Gezählt werden soll vor allem im Siedlungsgebiet am Futterhäuschen - im Garten, auf dem Balkon oder im Park. Die Auswertung der Daten geht den Fragen nach: wo ist welche Vogelart besonders häufig? Welche Vogelarten sind selten geworden? Oder auch wie wirkt sich das Füttern der Vögel oder der Klimawandel auf die Wintervögel?

‘Wer seit dem ersten Frost eine Futtersäule aufgehängt hat, wird dieses Jahr bereits besonders viele Meisen beobachtet haben. Einige Trupps von Seidenschwänzen wurden auch schon gesichtet. Seidenschwänze suchen im Garten aber eher nach Hagebutten oder hoch oben auf den Bäumen nach Misteln, als dass sie das Futterhaus aufsuchen’, weiß Eva Karner-Ranner, Ornithologin bei BirdLife. Neben den sogenannten Standvögeln, die das ganze Jahr über in der Region bleiben, lassen sich zusätzlich auch die Gastvögel beobachten, die im Winter aus noch kälteren Regionen im Norden und Osten nach Mitteleuropa ziehen. Karner-Ranner: ‘Bei Nahrungsengpässen tauchen in manchen Wintern dann ganze Schwärme der so genannten Invasionsvögel wie Seidenschwanz oder Bergfink auf’.

Verändert der Klimawandel das Zugverhalten?
Ob Kurzstreckenzieher wie der Star, die Heckenbraunelle oder der Hausrotschwanz tatsächlich ihre Zugstrategie aufgrund milderer Winter verändern, bleibt abzuwarten. Um haltbare Langzeittrends aufzeigen zu können, müssen noch einige Jahre Daten gesammelt werden, so die Einschätzung der Vogelkundler.

Kohlmeise nur im Gesamtranking die Nummer eins am österreichischen Futterhaus
Mit der Zählung am 6. Jänner wird sich zeigen, ob die Kohlmeise den ersten Platz unter den Top 20 Vogelarten auch noch im vierten Jahr des österreichischen Wintervogelrankings halten kann. Im Vorjahr gab es auf Bundesländerebene immerhin sechs verschiedene Spitzenreiter: den Haussperling im Burgenland und der Steiermark, Grünfink in Salzburg, den Feldsperling in Kärnten, Buchfink in Tirol und Vorarlberg, die Saatkrähe in Wien und die Kohlmeise als Nummer eins nur in NÖ und OÖ.
Gezählt wird immer die gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl der Vogelart
Am besten zählt man vom Fenster aus mit Blick auf das Futterhaus im Garten - von jeder Art wird die jeweils gleichzeitig beobachtete Höchstanzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können bei BirdLife Österreich per Post und Fax oder einfach im Internet (www.birdlife.at) gemeldet werden. Einsendeschluss ist der 13. Januar 2013. Unter den TeilnehmerInnen werden außerdem wertvolle Preise verlost.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /