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KONSUMENT: Geräte mit Ablaufdatum - Mythos oder Realität?

Das Verbrauchermagazin KONSUMENT startet eine Umfrage zum Thema "geplante Obsoleszenz"

Wien - Laptops, die 14 Tage nach Ablauf der Gewährleistungspflicht kaputtgehen, Drucker, bei denen ein Defekt im Druckkopf auch die Scan- und Faxfunktion lahmlegt, fest verlötete
Handy-Akkus, die sich nicht tauschen lassen - viele Konsumenten ärgern sich über Geräte, die bereits nach kurzer Nutzung teuer repariert oder gleich neu angeschafft werden müssen. Kritiker sprechen in solchen Fällen von "geplanter Obsoleszenz". Handel und Hersteller, so ihr Verdacht, beschränken die Lebenszeit vieler Produkte absichtlich, um auf diese Weise höhere Umsätze zu erzielen.

Das Problem: Nachzuweisen ist der vorsätzliche Fehlereinbau nur schwer. Meist sind die einzigen Indizien die Erfahrungen der Verbraucher selbst, die sich durch kurzlebige Produkte übers Ohr gehauen fühlen. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) und die Zeitschrift KONSUMENT starten nun eine Umfrage, mit der sie dem Problem weiter nachgehen wollen. Informationen sowie den detaillierten Fragebogen gibt es seit 24.01.2013 auf www.konsument.at.

Einen ausführlichen Bericht zum Thema gibt es im aktuellen Februar-KONSUMENT.

Möglichkeiten, Geräte so zu gestalten, dass ihre Lebensdauer kürzer ist als technisch möglich, gibt es viele. Unabhängig davon, ob minderwertige Teile und Materialien verwendet oder einfach die Servicemöglichkeiten eingeschränkt werden, der Effekt ist immer der
gleiche: Ein neues Gerät ist oft einfacher zu bekommen als eine sachgerechte Reparatur.

Dass dahinter eine direkte Absicht von Herstellern und Handel liegt, wird von diesen vehement bestritten. Die Konsumenten selbst, so ein gängiges Argument, bestünden darauf, dass Angebote in erster Linie billig sein müssten. Und Billigware habe nun einmal eine kürzere Lebenserwartung als qualitativ hochwertige und somit teurere Produkte.

Was oft nicht beachtet wird: Neben der technischen existiert auch eine "psychologische Obsoleszenz". Darunter ist eine Vermarktungsstrategie der Hersteller zu verstehen, die darauf abzielt, dem Konsumenten einzureden, er brauche immer das allerneueste Produkt, um auf der Höhe der Zeit zu sein. Entsprechende Bilder von mitternächtlichen Menschenschlangen vor bestimmten Läden finden sich regelmäßig in den Medien.

Der aktuelle KONSUMENT-Aufruf beschäftigt sich mit dem Phänomen in seiner ganzen Breite. Zu diesem Zweck wurde ein Fragebogen entwickelt, der klären soll, was Verbraucher selbst von dem strittigen Thema halten. Zu finden ist die Umfrage auf www.konsument.at.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /