© Helmreich - Bures, Pröll, Hasenbichler und  Team der via donau
© Helmreich - Bures, Pröll, Hasenbichler und Team der via donau

Hochwasseranlagen zum Schutz der Bevölkerung

Bures und Pröll nehmen Hochwasserschutzdämme an March und Thaya in Betrieb

Nach mehr als sieben Jahren Bauzeit sind die Hochwasserschutzdämme entlang der March und unteren Thaya nun funktional fertiggestellt. Auf einer Gesamtlänge von rund 68 km bieten die Dämme Sicherheit für rund 18.000 Bürgerinnen und Bürger in zehn Gemeinden. Ökologische Maßnahmen haben das Projekt zum Schutz des sensiblen und besonders wertvollen Augebietes begleitet. Mit dem heutigen Festakt in Dürnkrut in Anwesenheit von Bundesministerin Doris Bures und Landeshauptmann Erwin Pröll beginnt der Betrieb der Schutzdämme. via donau übernimmt diese Aufgabe gemeinsam mit den zuständigen Wasserverbänden.

Auslöser für die Dammsanierung war das Jahrhunderthochwasser im Frühjahr 2006, das zu Dammbrüchen in Dürnkrut, Grub und Stillfried geführt und Schäden von über 72 Mio. EUR verursacht hat. Die Sanierungsarbeiten entlang der March und unteren Thaya sowie an den Zubringerbächen Weidenbach, Sulzbach, Jedenspeigenbach und Zaya starteten bereits im Oktober 2006, wobei via donau für das Projektmanagement zuständig war. Ziel war es, den gesamten Damm einer Generalsanierung zu unterziehen und für außergewöhnliche Hochwasserereignisse sicher zu machen. ‘Hochwasserkatastrophen können Existenzen und das Lebenswerk ganzer Generationen vernichten. Zum größtmöglichen Schutz der Bevölkerung in den von Hochwässern bedrohten Gebieten wurden die Dämme auf den neuesten technischen Stand gebracht. Dafür hat der Bund in Summe 125 Millionen Euro bereitgestellt’, zog Infrastrukturministerin Doris Bures beim Festakt in der Bernsteinhalle Dürnkrut Bilanz.

Aktiver Betrieb der Schutzdämme

Der Damm wurde durchgehend auf die Höhe eines hundertjährlichen Hochwassers mit einer zusätzlichen Sicherheitshöhe von mindestens 70 cm saniert. Der Betrieb der Dämme obliegt den beiden Wasserverbänden für den Marchhochwasserschutzdamm Marchegg-Zwerndorf bzw. March-Thaya-Hochwasserschutzdamm Angern-Bernhardsthal. ‘Durch die Sanierung der Dämme können wir der Bevölkerung an March und Thaya einen Hochwasserschutz auf High-Tech-Niveau garantieren’, zeigten sich die beiden Verbandsobmänner Robert Meißl und Reinhard Schwab erfreut, anlässlich der heutigen Inbetriebnahme der Dämme. ‘Die Marchregion’, so Meißl und Schwab weiter, ‘ist nun ein Vorzeigebeispiel für modernes Hochwassermanagement’.

Die Organisation des Betriebes wurde in Abstimmung mit Behörden und Einsatzorganisationen festgelegt, um sämtliche Aufgaben im Trockenwetter- sowie im Hochwasserfall zu regeln. ‘Als verlässlicher Infrastrukturbetreiber sind uns die ökologisch besonders sensiblen Lebensräume entlang der Donau, March und Thaya ein großes Anliegen. Dieses ganzheitliche Verständnis berücksichtigen wir auch in unseren Aufgaben an March und Thaya", erklärte via donau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler.

Im Trockenwetterfall sind die beiden Wasserverbände mit Unterstützung von via donau für Erhaltung und laufenden Betrieb des Dammes zuständig. Dazu zählen die regelmäßige Kontrolle und Funktionsprüfung der Anlage, die Wartung der Durchlässe sowie die Betreuung der Böschungen. Im Hochwasserfall übernimmt via donau vom Standort Angern aus die zentrale Leitung des Hochwasser­dienstes. In Abhängigkeit von den Pegelständen sind Maßnahmen wie das Schließen von Durchlässen, die Inbetriebnahme von Pumpwerken, laufende Kontrollgänge zur Überwachung des Dammes sowie die Anordnung und Koordination von Schutz- und Verteidigungsmaßnahmen für die Bevölkerung zu treffen.

Im Hochwasserfall stimmt die Leitung des Hochwasserdienstes ihre Arbeiten laufend mit den zuständigen Wasserverbänden, lokalen Feuerwehren und Behörden ab.

Begleitmaßnahmen zur Schonung der Umwelt

Wertvolle Lebensräume, wie das Natura 2000-Schutzgebiet für Amphibien und Vögel, wurden in den Baumaßnahmen von via donau explizit berücksichtigt. Die Bauzeitpläne der einzelnen Abschnitte wurden auf die seltenen Brut- und Wasservögel in der Region abgestimmt. Schutzzäune wurden an den Baustellen errichtet, um beispielsweise Frösche und Kröten vor den laufenden Bauarbeiten zu schützen. Für die Begrünung des fertigen Dammes wurde vorhandenes Humusmaterial und heimisches Trockenrasen-Saatgut verwendet.

Eine Dichtwand verhindert in Zukunft die Durchsickerung des Dammes. Die sogenannte Deckschicht­entspannung schützt vor einem Dammbruch durch die Auftriebskraft des Grundwassers. Damit können die Dämme einem etwaigen Hochwasser zuverlässig standhalten. Das Grundwasser kann jedoch wie bisher in den Auwald und die Feuchtgebiete strömen. Zusätzlich wurden Dammverteidigungswege geschaffen, damit die Einsatzkräfte im Hochwasserfall den Damm gut erreichen können.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /