Greenpeace begrüßt Entscheidung des EU-Umweltausschusses zu "Backloading"
Wirtschaftskammer darf nicht nur Lobby der Steinkohlehändler sein
Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßt die heutige Entscheidung des Umweltausschusses im EU-Parlament, einen Teil der CO2-Emissionszertifikate vom Markt zu nehmen. Zuletzt waren die Zertifikatspreise auf ein so niedriges Niveau gesunken, dass die "Verschmutzungsrechte" beinahe gratis zu erwerben waren. Hierdurch wird die europäische Klimapolitik massiv unterwandert. Die Verfeuerung von Steinkohle zum Beispiel ist so billig geworden, dass bereits abgeschriebene Kohlekraftwerke jetzt wieder auf Hochtouren laufen. Jetzt müssen EU-Parlament und irische Präsidentschaft sich auf eine weitere Vorgangsweise einigen, bevor der Vorschlag zum sogenannten "Backloading" tatsächlich umgesetzt werden kann. Jurrien Westerhof, Energiesprecher bei Greenpeace, kommentiert dies wie folgt:
"Diese notdürftige Reparatur des Emissionshandelssystems ist mehr als notwendig, um zu vermeiden, dass die Klimapolitik völlig zum Stillstand kommt. In weiterer Folge braucht es eine grundlegende Reform, damit Klimaschutz zu einem echten Innovationsmotor werden kann. Umso überflüssiger sind dabei die traditionellen Unkenrufe der Wirtschaftskammer, die die abendländische Industrie mal wieder bedroht sieht. Immerhin sollte die Wirtschaftskammer nicht nur die Interessen der Steinkohlehändler vertreten, sondern auch jene der ständig wachsenden Anzahl von Firmen im Bereich der erneuerbaren Energien."
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /