© ÖVP
© ÖVP

Kärnten Wahl: Die Antworten der ÖVP

Gemeinsam mit der bundesweiten Plattform Zukunft statt Autobahn u.a. hat OEKONEWS die wahlwerbenden Parteien in Kärnten befragt

Haben PolitikerInnen eine wichtige Vorbildfunktion in den Bereich Umwelt- und Klimaschutz und nachhaltige Mobilität?

PolitikerInnen haben in allen Bereichen eine wichtige Vorbildfunktion. Genau dieses Bewusstsein ist verloren gegangen.

Wo steht Kärnten auf dem Weg in die Zukunft

In welchen Bereichen besteht für Kärnten in den nächsten 10 Jahren aus Ihrer Sicht allgemein der wesentlichste Veränderungsbedarf?

Der größte Handlungsbedarf besteht im Stoppen der Abwanderung von den Gemeinden und Tälern in den Zentralraum. Außerdem verlassen täglich 8 Kärntner das Land. Wir müssen das System ändern, um das Ansehen des Landes zu steigern und eine neue Willkommenspolitik leben.

Was bedeutet für Sie der Begriff „Zukunftsfähigkeit“?

Sich den gegenwärtigen Herausforderungen zu stellen und nachhaltige Lösungen für nächste Generationen zu erarbeiten.

Wie kann die Kärntner Landespolitik in der nächsten Legislaturperiode verstärkt in die Zukunftsfähigkeit des Bundeslandes investieren?

Systemänderung - weg vom Populismus hin zur Sachlichkeit, weg von Politikern die unter Dauer-Korruptionsverdacht stehen hin zu integeren, angesehen Politikern, die auch außerhalb unserer Grenzen gerne gesehen werden. Volle Konzentration auf nachhaltige Investitionen mit Beschäftigungsgarantie und neuen Arbeitsplätzen.

MOBILITÄT

Wollen Sie Kärnten mehr in Richtung ökologische Mobilität bewegen?

Ja.

Wenn ja, welche Investitionen wollen Sie in der kommenden Legislaturperiode tätigen?

Die Umstellung der öffentlichen Verkehrsmittel in Städten (Busse) auf umweltfreundliche und alternative Kraftstoffe.

In Österreich wird mehr mit dem Auto gefahren und mit dem Flugzeug geflogen als je zuvor. Welche Maßnahmen setzen oder fordern Sie, um diesen Trend zu stoppen?

Die Bewusstseinsschärfung für die öffentlichen Verkehrsmittel und die Adaptierung von Fahrplänen vor allem für die Menschen im ländlichen Raum.

ÖFFENTLICHER VERKEHR

Welche ÖV-Projekte wollen Sie in Kärnten konkret umsetzen und wann?

Die Erreichbarkeit des ländlichen Raumes muss wieder gegeben sein - mit Bus oder Bahn oder geförderten Fahrgemeinschaften.

Wie sieht Ihr Park&Ride-Konzept aus?

Kärntens Zentralraum verfügt über entsprechende Konzepte - es fehlt nach wie vor das Bewusstsein für diese Parkflächen.

Die Erhaltung von Bahnlinien hat sich rückblickend betrachtet oft als sinnvoll erwiesen. Welchen Wert haben für Ihre Partei Regionalbahnen für die Wirtschaft und die Mobilität im Allgemeinen?

Gerade für den ländlichen Raum sind Regionalbahnen wichtig. Ich komme selbst aus einem Bezirk, in dem die Regionalbahn zum Glück noch fährt, wir kämpfen immer wieder darum.

UMWELTSCHUTZ/KLIMA/ENERGIE

Wollen Sie Kärnten mehr in Richtung Umweltschutz/Klimaschutz bewegen?

Ja.

Wenn ja, welche Investitionen wollen Sie in der kommenden Legislaturperiode tätigen?

Die Forcierung von Nahwärmeanlagen mit Biomasse im ländlichen Bereich, um die Wertschöpfung vor Ort zu halten; ein Biomasse-Fernheizwerk in Klagenfurt

Bis wann soll Kärnten so viel Energie aus erneuerbaren Energiequellen (Sonne, Wind, Biomasse, Wasser, Geothermie) produzieren, wie es selbst benötigt? Sind sie dafür bis 2050 auf 100 % erneuerbare Energie umzustellen?

Je mehr erneuerbare Energie wir nutzen, desto mehr Geld bleibt im Land. Ob wir autark sein können, können uns nicht einmal die Wissenschaftler sagen. 100 % wird nie möglich sein, eine Angabe wie diese wäre unseriös.

Welche Ziele setzt sich Ihre Partei zur Reduktion von klimawirksamen Emissionen? Unterstützen sie das Ziel, bis 2050 den Energieverbrauch zu reduzieren?

Die Aufstockung der Förderung für die Anschlüsse an Biomasse-Nahwärmeanlagen wurde von der ÖVP gemacht, um einen Anreiz zu schaffen. Eine Initative zur Dämmung der Einfamilienhäuser gehört ebenso dazu wie die Förderung für Photovoltaik-Anlagen auf Gemeindegebäuden.

Sind sie für ein Schiefergasverbot in ihrem Bundesland?

Die ÖVP ist generell gegen Verbote. Es kann nicht immer das Gesetz alles regeln müssen. Das entmündigt die Bürger.

SIEDLUNGSENTWICKLUNG/REGIONALENTWICKLUNG

Wollen Sie Siedlungsstrukturen fördern, in denen ein Großteil der Zielorte öffentlich bzw. fußläufig gut erreichbar ist, oder Siedlungsstrukturen, in denen die meisten Zielorte nur für jene Menschen erreichbar sind, die über ein Auto haben?

Wir stehen für den ländlichen Raum, dazu gehören die entsprechenden Strukturen.

Soll der Schienenverkehr zur langfristigen Sicherung unserer regionalen und überregionalen Mobilität eine zentrale Rolle einnehmen?

Selbstverständlich.

ÖKOLOGISIERUNG DES WIRTSCHAFTSSYSTEMS

Wie möchte Ihre Partei die Kärntner Wirtschaft ökologisieren und Klimaschutzmaßnahmen setzen?

siehe oben, Nahwärmeanlagen, Förderung alternativer Energie im Haushalt.

Viele WirtschaftsexpertInnen sehen in der Umverteilung der Abgabenlast von Arbeitszeit auf Ressourcen (Ökosteuer / CO2-Abgabe) eine große Chance. Wie stehen Sie dazu?

Wir stehen zur Eigenverantwortung und zur Nachhaltigkeit. Beides sind grundlegende Inhalte von erneuerbarer Energie für unsere nächsten Generationen. Diese Eigenverantwortung müssen wir forcieren.

BILDUNG/FORSCHUNG

Wollen Sie Kärnten mehr in Richtung Bildung/Forschung bewegen?

Ja.

Wenn ja, welche Investitionen wollen Sie dazu in der kommenden Legislaturperiode tätigen?

In Bildung und Forschung stecken viele Arbeitsplätze, die Kärnten dringend braucht. Vor allem green Jobs sind ein Garant für die Zukunft, neue Arbeitsplätze zu schaffen, Einkommen zu sichern und die Wertschöpfung im Land zu halten.

ABSCHLUSSFRAGEN

Stimmen Sie den folgenden Aussage zu? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht?

Zu viele Menschen in Kärnten sind im Alltag mit dem Auto unterwegs.

Ja, weil vielfach die Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel nicht gegeben ist.

Kärnten braucht mehr öffentliche Investitionen in Bildung.

Ja sicher, nur so können wir das Auswandern der jungen Menschen verhindern.

Kärnten braucht mehr öffentliche Investitionen in den ÖV abseits der Hauptstrecken.

Ja, wenn wir den ländlichen Raum attraktiv gestalten wollen.

Mobilität der Zukunft muss sich vom Auto gelöst haben.

Das eine ohne das andere wird es nicht geben.


Die Beantwortung der Fragen erfolgte vom Büro des LR Dr. Wolfgang Waldner (Gerlind Robitsch).


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /