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Mehrwegverpackungen wieder gefragt

Maßnahmenbündel gemäß Sozialpartner-Empfehlungen beginnen zu greifen - Stabilisierung der Mehrwegquote eingeleitet

Wien - Für die Bundesarbeitskammer und die Wirtschaftskammer Österreich zeichnet sich eine Trendwende für mehr umweltfreundliche Mehrwegverpackungen ab. Erstmals seit vielen Jahren blieb die Mehrwegquote annähernd konstant. Für das Jahr 2011 wurde der Mehrweg-Anteil mit 21,9% ermittelt, damit betrug das
Minus gegenüber dem Vorjahr nur noch 0,2%-Punkte. Die stark fallende
Tendenz früherer Jahre (2010: Rückgang um einen halben Prozentpunkt, 2009:
Rückgang um 2,2%-Punkte) hat sich damit weiter abgeschwächt. Die von den Sozialpartnern im Sommer 2011 präsentierten Maßnahmen zur Absicherung der Mehrwegflaschen werden umgesetzt und beginnen zu greifen. Die Bundesarbeitskammer und die Wirtschaftskammer Österreich hatten vor mehr als einem Jahr umfassende Vorschläge vorgelegt, um Mehrwegverpackungen im Handel für die KonsumentInnen attraktiver zu machen. Die Sozialpartner haben sich auf die Stabilisierung des Mehrweganteils auf 22,1% geeinigt. "Damit es gelingt, das gesetzte Ziel zu erreichen, müssen wir die Umsetzungsbemühungen noch weiter vertiefen", so die Wirtschaftskammer Österreich und Bundesarbeitskammer, die die Umsetzung begleiten.

Der Handel hat die vielfältigen Empfehlungen der Sozialpartner aufgegriffen und bemüht sich, diese umzusetzen. Eine davon ist, Produkte aus der Region in Mehrwegflaschen anzubieten. Preisabschläge im Rahmen von Werbeaktionen machen diese Produkte besonders attraktiv. Auch die "kleine" Mehrwegflasche für Bier (0,33 Liter) gelangt in einzelnen Regionen vermehrt in die Regale.

Erfolgreiche regionale Mehrweg-Initiativen gibt es etwa in der Steiermark für
Weine aus der Region.

Als wichtiges Signal werten AK und WKÖ die Entwicklung einer Mehrweg-Leichtglas-Flasche durch die österreichische Glasindustrie. Im Juni fand der Spatenstich für die neue Produktionshalle statt, mit diesen neuen Anlagen wird es erstmalig weltweit möglich sein, Behälterglas thermisch zu härten. Das Härtungsverfahren stellt einen Meilenstein für leichtere Glasbehälter dar. Die Erzeugung von Glasverpackungen mit deutlich reduziertem Gewicht trägt in hohem Maße zur Schonung der Ressourcen, Verringerung der Emissionen und damit zum nachhaltigen Schutz der Umwelt bei. Auf dem Markt werden diese Flaschen ab 2013/2014 erhältlich sein.

Den Anstoß der Sozialpartner hat auch das Lebensministerium aufgegriffen, das in Abstimmung mit rund 20 bedeutenden Unternehmen Mehrwegangebote mit einer eigenen Kampagne "Sag`s am Mehrweg" propagiert.

Eine aktuelle Umfrage unterstreicht, dass die Bevölkerung Mehrweg-Flaschen als ökologisch vorteilhaft ansieht. Dennoch gibt die Mehrheit in der Praxis den Einweggebinden den Vorzug, weil sie leichter sind und nicht zurückgetragen werden müssen. Die Gewichtsreduktion der Mehrwegflaschen kommt den Wünschen der mehrwegaffinen Verbraucherinnen und Verbraucher entgegen.

Auch die übrigen Ziele der Nachhaltigkeitsagenda der Getränkewirtschaft, insbesondere die Recycling- und die Klimaschutzziele, konnten erfüllt werden. Breit abgestützt ist der Recyclinggedanke in der Bevölkerung. Eine überwältigende Mehrheit der KonsumentInnen lebt die Abfalltrennung und das Recycling im Alltag.
Neu ist die Anti-Littering-Kampagne, die ab April ausgerollt wurde. Sie tritt für Sauberkeit in der Natur und im öffentlichen Raum und gegen das achtlose Wegwerfen von Müll auf.

Neue Hebel gefunden

"Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsagenda ist auf Kurs. Das Ziel, die Mehrwegquote und Mehrwegsegmente zu stabilisieren, sollte daher auch in den kommenden Jahren erreicht werden", so Bundesarbeitskammer und Wirtschaftskammer Österreich.


Weitere Informationen auf www.nachhaltigkeitsagenda.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /