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Absichtlich schlecht produziert: Elektrogeräte mit Ablaufdatum

Hersteller bauen bewusst Schwachstellen in Produkte ein

Das schreibt die ‘Saarbrücker Zeitung’, die sich auf ein Gutachten bezieht, dass die Verbraucher-Experten Stefan Schridde und der Volkswirt Christian Kreiß für die deutschen Grünen verfasst haben. ‘So würden Hersteller Bauteile verwenden, die als versteckte Schwachstelle einen frühzeitigen Defekt auslösten. Auch würden technische Tricks angewendet, um die Nutzungsdauer eines Gerätes zu verkürzen’, berichtet die ‘Saarbrücker Zeitung’. Die Haltbarkeit würde so künstlich reduziert werden.

Das Gutachten ’Geplante Obsolenz / Entstehungsursachen – Konkrete Beispiele – Schadensfolgen – Handlungsprogramm” wurde vor kurzem im Rahmen eines Fachgespräches im deutschen Bundestag vorgestellt. Das Gutachten wurde im Auftrag der deutschen Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen erstellt.

Bei Druckern würden Hersteller zum Beispiel Zähler einbauen, ‘die nach einer bestimmten Anzahl von gedruckten Seiten das Gerät lahmlegen. Nach Zurückstellen des Zählers funktioniert der Drucker aber wieder einwandfrei’. Andere elektronische Geräte enthalten Akkus mit kurzer Lebensdauer, die nicht ausgetauscht werden können. Material minderer Qualität wird verwendet, damit Produkte schneller verschleißen oder kaputtgehen.

Laut Angaben der Zeitung hätten die Gutachter errechnet, dass allein in Deutschland die KonsumentInnen jährlich 137 Milliarden Euro unnötig bezahlen, weil die Haltbarkeit von Produkten künstlich reduziert wird.

Stefan Schridde hat eine Bürgerinitiative gegen die ‘geplante Obsolenz’ gestartet. Auf der Webseite Murks? Nein Danke! können VerbraucherInnen Produkte melden, die kurz nach Ablauf der Garantiezeit kaputtgegangen sind.



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Weitere Infos: EU Umweltbüro

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /