© Österreich Werbung- Arlbergtunnel
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Feldkirch: Öffentlicher Verkehr statt Tunnel

Abgeordnete aus den drei Ländern Vorarlberg, St. Gallen und Liechtenstein gegen die Tunnelspinne: Lieber in öffentlichen Verkehr und bessere Transitverbindung investieren

Abgeordnete aus den drei Ländern St. Gallen, Liechtenstein und Vorarlberg sprachen sich in einer Pressekonferenz gegen das 226,5-Millionen-Euro teure Tunnelprojekt in Feldkirch aus und verwiesen auf zwei schwerwiegende Probleme: Erstens fehle in dem Konzept die Gesamtbetrachtung der Region Oberes Rheintal. Zwar würde durch das 226,5-Millionen-Euro-Projekt das Stadtgebiet von Feldkirch entlastet, diesen Entlastungen stünden aber negative Auswirkungen für den Bereich südlich des Tunnelendes in Tisis und in Liechtenstein gegenüber, sagt der Verkehrssprecher der Vorarlberger Grünen Bernd Bösch. Zweitens sei immer noch nicht geklärt, wer die Kosten tragen werde, nachdem vom Bund ca. 40 Millionen Euro zugesagt seien und die Stadt Feldkirch bisher nur die Begleitmaßnahmen übernehmen möchte.

Der Landtagsabgeordnete in Liechtenstein Thomas Lageder verwies darauf, dass die Regierung in Liechtenstein sich bereits gegen das Projekt ausgesprochen habe und keine Kosten übernehmen werde.

Abgeordnete aus den drei Ländern Schweiz (Meinrad Gschwend, Grüne, Kantonsrat St. Gallen), Liechtenstein (Thomas Lageder, Freie Liste, Landtag Liechtenstein) und Vorarlberg (Bernd Bösch, Grüne, Landtag Vorarlberg) werden daher am Donnerstag mit parlamentarischen Initiativen einfordern, dass die Regierungen in Liechtenstein, St. Gallen und Vorarlberg zusammen mit Nichtregierungsorganisationen eine gemeinsame Verkehrslösung für die Region Oberes Rheintal erarbeiten.

Die Abgeordneten wollen gemeinsam in einer Gesamtbetrachtung der Region für das Pendlerproblem und das Transitproblem die jeweils richtige Verkehrslösung anbieten. Für den grenzüberschreitenden Personenverkehr soll ein attraktives Angebot im öffentlichen Verkehr geschaffen werden, zum Beispiel mit der regionalen S-Bahn zwischen Feldkirch und Buchs. Für den Transitverkehr und den grenzüberschreitenden Güterverkehr sollte geprüft werden, ob eine Verbindung nördlich von Feldkirch realisiert werden kann.

"Wer ernsthaft Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern will, darf nicht parallel zur geplanten S-Bahn zwischen Feldkirch und Buchs 226,5 Millionen Euro in einem Tunnelsystem vergraben!", so die Abgeordneten. Das sei verkehrsplanerischer Unsinn und vor dem Hintergrund der Entwicklung der notwendigen Investitionen im Gesundheits- und Pflegebereich oder in der Kinderbetreuung und Frühförderung auch aus finanziellen Gründen nicht zu verantworten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /