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Straßen sind der Hasen Tod

Im Vorjahr kamen fast 25.000 Hasen unter die Räder! Straßen engen Lebensraum der Wildtiere in Österreich massiv ein

Wien - Die Straßen sind der Hasen Tod. Im Vorjahr wurden 24.852 Hasen Opfer von Lkw und Pkw. Die Straßen in Niederösterreich und Oberösterreich sind das gefährlichste Pflaster für Meister Lampe. Der Lebensraum eines Feldhasen wird im Schnitt von 60 Kilometer Straßen durchschnitten. Der VCÖ fordert einen Straßenbaustopp in schützenswerten Naturgebieten.

Der Straßenverkehr ist für Österreichs Wildtiere eine große Gefahr. Eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt, dass im Vorjahr rund 80.000 Wildtiere von Autos und Lastwagen zu Tode gefahren wurden. Erfasst sind nur die bei der Bezirkshauptmannschaft eingegangenen Meldungen. Die Dunkelziffer ist weit höher. Die größte Opfergruppe sind Rehe, allein im Vorjahr verloren 35.865 Rehe wegen des Kfz-Verkehrs ihr Leben.

Derzeit sind Hasen besonders umtriebig. "Es ist Paarungszeit und damit laufen die Hasen viel herum. Da jedoch ihr Lebensraum von vielen Straßen zerschnitten ist, kommen sie leider häufig unter die Räder", sagt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Die VCÖ-Analyse zeigt, dass allein im Vorjahr 24.852 Hasen und Wildkaninchen dem Kfz-Verkehr zum Opfer fielen, um 543 mehr als im Jahr 2011. Der VCÖ weist darauf hin, dass seit dem Jahr 2005 bereits mehr als 270.000 Hasen von Autos und Lastwagen erlegt wurden, das sind fast drei mal so viele, wie die Jäger im Vorjahr schossen.

Das gefährlichste Pflaster für Hasen ist der Straßenverkehr in Niederösterreich, wie die VCÖ-Analyse zeigt. Fasst die Hälfte der Hasen - nämlich 10.934 - kommt in Niederösterreich unter die Räder. In Oberösterreich wurden 5.777 Hasen Opfer des Straßenverkehrs, im Burgenland 4.141, in der Steiermark 2.832, in Salzburg 576 und in Kärnten 417. "In Vorarlberg und Tirol sowie in Wien ist die Hasenpopulation gering. Damit ist die Zahl der von Pkw und Lkw erlegten Hasen sehr gering", so VCÖ-Sprecher Gratzer. In Vorarlberg waren es 11, in Tirol 32 und in Wien 64.

Das Straßennetz engt den Lebensraum der Tiere stark ein. Österreich wird von rund 110.000 Kilometer Straßen durchzogen. Im 20 Quadratkilometer großen Aktionsraum eines Feldhasen befinden sich im Durchschnitt 60 Kilometer Straßen, macht der VCÖ aufmerksam. Der VCÖ fordert, dass in schützenswerten Naturgebieten keine Straßen gebaut werden. Zudem fordert der VCÖ mehr Bahnverbindungen. Je mehr auf die Bahn umsteigen können, umso weniger Autos gefährden das Leben der Hasen und anderer Wildtiere.

GastautorIn: Mag. Christian Gratzer für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /