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Zu Fuß in Wien unterwegs?

FußgängerInnenbeauftragte bei der Gruppe "bewusst.nachhaltig", Agenda 21 Plus, Wien Alsergrund - Arbeitsschwerpunkte Kommunikation, Bewusstseinsbildung und Dialog

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Wien - DI Petra Jens, die seit kurzem als offizielle FußgängerInnenbeauftragte der Stadt Wien in Einsatz ist, war im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe der Gruppe "bewusst.nachhaltig" bei der Agenda 21 Plus, Wien Alsergrund als Referentin zu Gast. Die Agentur hat im Jänner ihre Arbeit offiziell aufgenommen. Im Bereich des Radverkehrs ist mittlerweile ein Bewußtsein vorhanden. Nun sollen "FußgeherInnen gepusht werden, schließlich ist der Anteil des Fußverkehrs am Modal Split in Wien höher als das der Autos.

Fußwegenetze, Verweilen im öffentlichen Raum, Durchgangsnetze durch Wohnanlagen, schöne Wege getrennt von Hauptstraßen... Mit der Steigerung der Anzahl von Fußwegen erhöht sich die soziale Sicherheit, erhöhen sich die sozialen Kontakte und der Konsum. Ferner wird der öffentliche Nahverkehr entlastet.

Gehen ist gesund

In der Diskussion wurde darauf aufmerksam gemacht, dass es gesünder ist und man z.T. schneller unterwegs sein kann, wenn man geht, als beispielsweise für eine Fahrt von nur einer Station zur nächsten auf die Straßenbahn oder den Autobus zu warten. Dazu sollten Apps fürs Handy allerdings verbessert werden. Oft findet sich schon der 5 Minuten Umgebungsplan bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Jens erklärte, dass entlang zukünftiger Flaniermeilen ein Leitsystem für FußgeherInnen umgesetzt werden soll. Eine Idee, die in der britischen Hauptstadt bereits sehr erfolgreich im Einsatz ist.

Das Publikum brachte ebenfalls seine Ideen ein: Sinnvoll wäre, Best-Practice für Wien zu übernehmen. Keinesfalls sollten Durchgänge bei Wohnanlagen zugesperrt werden. Der Sinn von Absperrungen bei Trams sollten überprüft werden.

Menschen sind mit Ampelphasen unzufrieden

Gesprächen mit Bezirksvertretern zeigen, dass Grünphasen zu kurz und Umlaufzeiten zu lang sein dürften. Allgemein sollte Deregulierung angestrebt werden. Dort wo es sinnvoll ist, so ein Gast, sollten bei der Modernisierung von Verkehrsampeln sensorprogrammierte Anlagen eingesetzt werden. Diese erkennen Radfahrer, Fußgeher oder Autos selbstständig.

Öffentlichen Raum nach Anteil am Modal Split aufteilen

Im Zuge der Diskussion und den neuen Möglichkeiten der Straßenverkehrsordnung in Richtung Begegnungszone machte ein Gast darauf aufmerksam, dass FußgeherInnen die schwächsten in der Kette sind. Sie bewegen sich am nachhaltigsten fort und haben einen größeren Anteil am Modal Split als Autos- dennoch steht ihnen oft die geringste Fläche zur Verfügung. Aus diesem Grund sollten parkende Autos von der Oberfläche verschwinden. Dies könnte bis zur Schaffung von neuen Fußgängerzonen führen.

Garagen- und Wohnungsbau trennen

Bei der Veranstaltung waren Personen aus den unterschiedlichsten Bezirken vor Ort. Trotzdem war man sich zum Thema Garagen einig. In Wien sollten weit mehr autofreie Siedlungen ermöglicht werden. (Eine gibt es bereits- das ist zu wenig). Der Neubau von Gebäuden sollte von der Errichtung von Garagen entkoppelt werden. Sollten Stellplätze erforderlich werden, dann nicht im öffentlichen Raum, sondern in Garagen, die mindestens soweit entfernt sind, wie Öffis erreichbar sind bzw. am Siedlungsrand. Nur dann würden die Bewohner den öffentlichen Verkehr benutzen. Auch in der Sanierung soll der Zwang zur Schaffung von Stellplätzen fallen. Wer zukünftig ein Auto anmelden möchte, der sollte einen Garagenplatz nachweisen, so eine weitere Idee-

FußgeherInnen sollen "laut" werden

Jens rief zum Dialog auf, FußgeherInnen sollen "laut" werden und auf ihre Probleme und Wünsche aufmerksam machen, aber auch Ideen einbringen.

Kontakt zur FußgängerInnenbeauftragten DI Petra Jens: gehen[at]mobilitaetsagentur.at


Artikel Online geschaltet von: / wabel /