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Umweltminister Berlakovich verordnet Nachdenkpause in Sachen Schlackeneinbau

UWD-Erfolg: vorerst keine weiteren Schlacken in Österreichs Straßen - Sicherer, rechtskonformer und umweltschonender Abbau der Schlackenberge gefordert

Wien - "Wie nun bekannt wurde, wird die Ausarbeitung der Recycling-Baustoff-Verordnung bis auf weiteres auf Eis gelegt. Die Stahlproduzenten in Linz und Donawitz hatten massiven Druck ausgeübt, um über den Umweg der Verordnung einen billigen, aber umweltfeindlichen Entsorgungsweg für ihre Stahlwerksschlacken zu schaffen. Dabei wollte die Hochofenindustrie den Grenzwert für den Gesamtgehalt an Chrom (als Chrom VI hochkanzerogen) um das 25-fache des bisher erlaubten erhöhen. Es ist nun aber klar, dass es weder eine Sonderbehandlung im Sinne einer Stahlwerksschlacken-Verordnung noch ein Abfallende für Schlacken geben wird. Eine schnelle Entsorgung dieses schwermetallhaltigen Abfalls auf den österreichischen Straßen auf Kosten von Umwelt und Gesundheit der Bevölkerung wird damit verhindert", so der Umweltdachverband in seiner ersten Reaktion auf die aktuellsten Entwicklungen. "Wir gratulieren Minister Berlakovich zu diesem glasklaren Schritt; er verteidigt damit nachdrücklich das hochwertige österreichische Abfallrechtsregime gegen Übergriffe übermächtiger Konzerne, die durch gesundheits- und umweltgefährdende Ausnahmeregelungen eine Marktverzerrung zu ihren Gunsten erreichen wollten. Berlakovich beweist damit auch Prinzipientreue in Sachen umweltrechtliches Vorsorgeprinzip. Damit wird deutlich gezeigt: Vor dem österreichischen Umweltrecht sind alle - somit auch die voestalpine - gleich zu behandeln", freut sich Gerhard Heilingbrunner, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.


Minister erkennt Problem der wachsenden Schlackenberge


Der Umweltdachverband verfolgt die unsägliche Diskussion um den Einbau schwermetallbelasteter Schlacken bereits seit mehr als einem Jahr systematisch und hat dabei die interventive Praxis des österreichischen Vorzeigeunternehmens voestalpine genauer unter die Lupe genommen. "Wir sind sehr froh, dass der Minister das wahre Problem hinter der Schlackenverscherbelungstaktik gesehen hat. Denn selbst wenn der voestalpine sämtliche Straßen für die Entsorgung ihrer Schlacken geöffnet würden, wäre das Schlacken-Abfalllagerproblem noch immer nicht gelöst. Statt den Schlackenabfall zitzerlweise loszuwerden, wäre die voestalpine gut beraten, sich über mögliche sichere, umweltgerechte und kontrollierte Deponierungsmöglichkeiten außerhalb des Betriebsgeländes endlich Gedanken zu machen. Klar ist: Ressourceneffizienz ist das Gebot der Stunde; das darf aber nicht auf Kosten von Umwelt und Gesundheit der Menschen gehen. Schwermetallbelastetes Material gehört kontrolliert deponiert und keinesfalls in der Umwelt oder auf Österreichs Straßen verstreut. Nur dann können diese Materialien einmal zu wertvollen Ressourcenquellen der Zukunft werden. Wir sind in dieser Hinsicht für Gespräche offen", so Heilingbrunner abschließend in Richtung voestalpine.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /