© Solarstrom für  ABEL ReTec
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Photovoltaik-Freiflächenanlage ohne Förderung errichtet

Bereits Ende 2012 wurde im bayrischen Landkreis Fürstenfeldbruck eine 388 kWp große Photovoltaik-Freiflächenanlage errichtet, die keine EEG-Vergütung in Anspruch nimmt.

Der erzeugte Solarstrom dient zur Abdeckung des Eigenstrombedarfs einer Biogas-Anlage. Der Eigenverbrauch bei Photovoltaik-Anlagen wird immer wichtiger. Für die Refinanzierung einer Photovoltaik-Anlage ist die Höhe des Strompreises wichtiger als die Höhe der EEG-Vergütung. Je höher der Strompreis und je höher die Eigenverbrauchsquote, desto schneller amortisiert sich eine Photovoltaik-Anlage.

Der Anteil des selbst genutzten Solarstroms beträgt bei einer 5 kWp großen Photovoltaik-Anlage, die auf einem Einfamilienhaus installiert wurde - rund 30%. Bei gewerblichen oder landwirtschaftlichen Betrieben mit einem Strombedarf von 50.000 kWh beträgt der Eigenverbrauch bei einer 30 kWp großen Photovoltaik-Anlage bereits 55%. Ein Eigenverbrauch bis zu 100% ist ebenfalls möglich. ‘Bei gewerblichen Photovoltaik-Anlagen kann auch ohne Speicher eine Eigenverbrauchsquote von nahzu 100% erreicht werden. Insbesondere dann, wenn sich der Strombedarf im Betrieb mit der Stromerzeugung der Photovoltaik-Anlage deckt,’ bestätigt Roland Huber, Geschäftsführer der ABEL ReTec GmbH & Co. KG aus dem südbayrischen Engelsberg. ‘ABEL ReTec errichtet sowohl Biogas-Anlagen als auch Photovoltaik-Anlagen. Daher lag es nahe den benötigen Eigenstrombedarf für die Biogas-Anlage durch eine Photovoltaik-Anlage zu erzeugen. Die 388 kWp große Photovoltaik-Anlage erzeugt jährlich rund 400.000 Kilowattstunden. Fast die gesamte Strommenge dient dem Betrieb der Biogas-Anlage, die jährlich 3,42 Millionen Nm³ Biomethan erzeugt’, erklärt Roland Huber und ergänzt, ‘dass sich die Photovoltaik-Anlage in 13 Jahren ohne EEG-Vergütung amortisiert. Danach kann die Anlage weitere 16 Jahre den Strombedarf der Biogasanlage von rund zwei Millionen Kilowattstunden um jährlich 400.000 Kilowattstunden reduzieren, was einen erheblichen wirtschaftlichen Vorteil bedeutet.’ Mit dieser Photovoltaik-Freiflächenanlage, die keine EEG-Vergütung in Anspruch nimmt, zeichnet sich die Zukunft der Photovoltaik ab: Der wirtschaftliche Betrieb von Photovoltaik-Anlagen ganz ohne Förderung.

Für landwirtschaftlich genutzte Flächen gibt es seit dem 1. Juli 2010 keine EEG-Vergütung mehr. Durch die gesunkenen Anlagenpreise können Photovoltaik-Anlagen auch auf landwirtschaftlichen Flächen wieder errichtet werden. Die Refinanzierung einer Photovoltaik-Anlage kann bereits – bei einem hohen Eigenverbrauch – nur durch die eingesparten Stromkosten erfolgen – ganz ohne EEG-Vergütung. Grundsätzlich gilt aber, dass kleinere Photovoltaik-Anlagen nach wie vor die EEG-Vergütung benötigen um wirtschaftlich betrieben werden zu können. Ein hoher Eigenverbrauch verbessert die Wirtschaftlichkeit bei sinkenden Einspeisetarifen. Eine optimale Anlagenplanung zielt auf die Abstimmung der Anlagengröße auf den Strombedarf im Betrieb ab. Eigenverbrauchsquoten von über 30% sind einfach umsetzbar. Bei gewerblichen Betrieben sind Eigenverbrauchsquoten bis zu 100% möglich – auch ohne Speichertechnologien. Die intelligente Vernetzung der Stromverbraucher mit der Stromerzeugung durch die Photovoltaik-Anlage wird daher immer wichtiger.

GastautorIn: Rupert Haslinger für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /