Impulse für Energieeffizienz in kleinen Unternehmen: RKW-Experten unterstützen kostenfrei und anbieterneutral

Rund 530 Unternehmen in Berlin und dem Land Brandenburg haben seit Februar 2012 geförderte Impulsgespräche zur Unterstützung beim Energie sparen in Anspruch genommen. Diese werden durch das RKW Berlin-Brandenburg angeboten. Für weitere 320 Firmen stehen in diesem Jahr noch Fördermittel und Gesprächstermine zur Verfügung.

Der überproportionale Anstieg der Energiekosten belastet Unternehmen erheblich, häufig bilden diese inzwischen den größten Kostenblock für Produzenten und Dienstleister. Energieeffizienz ist für sie zum Wettbewerbsfaktor geworden, doch fehlt in kleinen und mittleren Unternehmen meist das Know-how für systematische Verbesserungen auf diesem Gebiet. Zur Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen und Handwerksbetriebe fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie in einem Projekt die „Koordination und Durchführung von Impulsgesprächen zum Thema Energieeffizienz in industriellen KMU und im Handwerk“. Hier können Firmen auf Know-how zugreifen, das ihnen anbieterneutral und kostenfrei zur Verfügung steht. Die Umsetzung erfolgt bundesweit durch das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft (RKW) und wird in den Bundesländern durch die jeweiligen RKW-Landesverbände organisiert.

Vor allem Betriebe aus dem verarbeitenden Gewerbe und Handwerk nutzen das kostenfreie Angebot. „Mit ihnen haben wir bisher mehr als die Hälfte unserer Gespräche geführt“, erklärt Andreas Frost, Geschäftsführer der RKW Partner der Wirtschaft GmbH in Potsdam. Außerdem nahmen bisher 45 Hoteliers und Gastronomen sowie 60 Handelsunternehmen die Unterstützung in Anspruch. Bei einem Betriebsrundgang nehmen die Experten zunächst die Energieverbraucher im Unternehmen systematisch unter die Lupe. Anschließend analysieren sie gemeinsam mit der Geschäftsführung bzw. deren Beauftragten die Situation. Dabei weisen sie auf Einsparpotenziale hin, schlagen Maßnahmen vor und geben Tipps zum weiteren Vorgehen. Auch auf Fördermöglichkeiten machen sie aufmerksam. Die konkrete Umsetzung liegt danach in den Händen der Unternehmen selbst, es geht um „Impulse“, die konkrete und wirksame Maßnahmen anstoßen. Dass sich dies bereits in kurzer Zeit bezahlt machen kann belegen Beispiele: Der Austausch von Pumpen durch effizientere Modelle mit Frequenzumrichter amortisiert sich durchschnittlich innerhalb von drei Jahren, die Erneuerung der Kompressoren einer Druckluftanlage in drei bis vier Jahren. Bei der Umstellung der Prozesswärmeerzeugung von Strom auf Gas oder dem Einsatz moderner Brennertechnologie zum Einsparen von Brennstoff liegt die Amortisationszeit unter drei Jahren.

Für 2013 zeichnet sich deutliche Steigerung der Nachfrage ab – offenbar sprechen sich inhaltliche Qualität und hoher Nutzeffekt der Gespräche herum. In einer Befragung gaben mehr als 90 Prozent der teilnehmenden Firmen an, das Impulsgespräch weiterzuempfehlen.