© Gerd Maier
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Erstmals in Österreich ist in einem Bundesland die Zahl der Autos gesunken

Wiener fahren bereits mehr mit Öffis als mit Auto

Wien - Wien hat beim Verkehr die Trendwende geschafft, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. Erstmals in der Geschichte ist im Vorjahr die Zahl der Pkw zurückgegangen. Zudem legen die Wienerinnen und Wiener mehr Wege mit den Öffis zurück als mit dem Pkw. Der VCÖ fordert weitere Verbesserungen für das Gehen und Radfahren sowie Anreize, damit Pendlerinnen und Pendler stärker auf Öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.

657.430 Pkw waren im Vorjahr in Wien gemeldet und damit um 670 weniger als im Jahr 2006. "Dieser Rückgang bei den Autozulassungen ist einzigartig in Österreich. "Wer vor fünf Jahren gesagt hätte, in Wien wird es trotz wachsender Bevölkerung weniger Autos geben, wäre genauso ungläubig angesehen worden, wie jene, die sagen: Österreich wird Europameister", stellt VCÖ-Experte DI Martin Blum fest.

Erstmals in der Geschichte ist die Zahl der Pkw tatsächlich zurückgegangen (im Jahr 2002 gab es einen Rückgang, weil die Statistik Austria "Karteileichen" gelöscht hat). Österreichweit ist die Zahl der Pkw auch im Vorjahr gestiegen - von 4,20 Millionen auf 4,25 Millionen. Der VCÖ weist darauf hin, dass es in Wien 395 Pkw pro 1.000 Einwohner gibt, im Österreich-Durchschnitt 511 und im Burgenland 586. Auch bei den Landeshauptstädten hat Wien die Nase vorne: In Salzburg-Stadt gibt es 471 Pkw / 1.000 Einwohner, in Graz 473 und in Klagenfurt 572.

"Der urbane Lebensstil kommt zunehmend ohne eigenes Auto aus. Für Alltagswege das Fahrrad und die Öffis, für Ausflugsfahrten die Bahn und wenn ein Auto gebraucht wird, dann wird Carsharing oder ein Mietwagen in Anspruch genommen. Es geht nicht um Autobesitz, sondern um Autonutzung dann, wenn man es braucht. Dieses urbane Mobilitätsverhalten wird in Wien beliebter", meint VCÖ-Experte Blum.

Die VCÖ-Untersuchung zeigt zudem für Wien ein weiteres einzigartiges Phänomen: Die Wienerinnen und Wiener legen mehr Wege im Alltag mit Öffentlichen Verkehrsmitteln zurück als mit dem Auto. 35 Prozent der Alltagswege werden in Wien mit Öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren, mit dem Auto 34 Prozent. "Österreichweit werden 58,5 Prozent der Alltagswege mit dem Auto gefahren und 17 Prozent mit Öffentlichen Verkehrsmitteln", vergleicht VCÖ-Experte Blum.

Der VCÖ hat heute mit Stadtrat Rudi Schicker in Wien den VCÖ-Mobilitätspreis Wien gestartet. "verkehr 2020. denken.handeln.bewegen" lautet das Motto. Gesucht sind innovative Wiener Verkehrsprojekte, die schon heute zeigen, dass der Verkehr im Jahr 2020 staufreier, gesünder und umweltfreundlicher sein kann. Einreichunterlagen und Informationen unter www.vcoe.at sowie (01)8932697.

VCÖ: Wien hat im Jahr 2007 bei Pkw-Zulassungen die Trendwende geschafft
Jahr 2007: 657.430
Jahr 2006: 658.100
Jahr 2005: 655.800
Jahr 2004: 655.200
Jahr 2003: 652.420
Jahr 2002: 647.400
Jahr 1995: 593.850
Jahr 1990: 546.945
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2008


VCÖ: Wienerinnen und Wiener fahren mehr mit den Öffis als mit Pkw
(Wie die Alltagswege in Wien zurückgelegt werden - in Klammer Jahr 1995)

Öffentlicher Verkehr: 35 Prozent (32 Prozent)
Zu Fuß: 27 Prozent (33 Prozent)
Auto (lenkend): 25 Prozent (26 Prozent )
Auto (mitfahrend): 9 Prozent (8 Prozent)
Fahrrad: 4 Prozent (1 Prozent)
Quelle: bmvit, Socialdata, VCÖ 2008

VCÖ: Wien hat im Jahr 2007 bei Pkw-Zulassungen die Trendwende geschafft
Jahr 2007: 657.430
Jahr 2006: 658.100
Jahr 2005: 655.800
Jahr 2004: 655.200
Jahr 2003: 652.420
Jahr 2002: 647.400
Jahr 1995: 593.850
Jahr 1990: 546.945
Quelle: Statistik Austria, VCÖ 2008


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /