© Christian Almeder
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Mobile Pelletheizung für rumänische Schulen

Startschuss für Konzept zur Versorgung ländlicher Regionen mit Agrar-Wärme - Ziel ist die unabhängige Energieversorgung der rumänischen Bevölkerung – Regierung unterstützt Investitionen in Bioenergie mit Fördermitteln der EU

Marienrachdorf - Eine mobile Pelletheizung, die nach jeder Heizperiode weitergegeben wird – mit diesem Konzept unterstützt die PUSCH AG aus Marienrachdorf Schulen, Kindergärten und Altersheime vorwiegend ländlicher Regionen in Rumänien bei der Energieversorgung auf Basis von Agrar-Wärme. Die PUSCH AG installiert die mobile Pelletheizung vor Ort und stellt den Brennstoff zur Verfügung.

‘Zuerst dachten wir daran, die Pelletheizung fest in einer Schule zu installieren. Da aber möglichst viele Schulen, Kindergärten und Altenheime profitieren sollen, haben wir die Pelletheizung in einen mobilen Seecontainer eingebaut – so können wir die Pelletheizung in jeder Heizperiode einer anderen öffentlichen Einrichtung zur Verfügung stellen. ‘Seit Ende März versorgen wir eine Schule in der Region Ialomita mit Agrar-Wärme’, freut sich Guido Pusch, Vorstand der PUSCH AG. Landesweite Presseaktionen in Rumänien erklären das agrarSTICK®-Konzept und machen es für andere Regionen und Projekte interessant. So schafft das Unternehmen einen Anreiz, staatliche Fördergelder sinnvoll einzusetzen und sorgt dafür, dass die heimische Wertschöpfungskette gesteigert wird.

Im Vorfeld hat die PUSCH AG Kooperationen mit rumänischen Landwirten geschlossen. Als Lizenzpartner produzieren sie eigenständig den agrarSTICK®, einen Brennstoff aus Reststoffen schnell nachwachsender Rohstoffe wie z.B. Stroh. Das Konzept der PUSCH AG sieht zwei Varianten vor: Einerseits können Schulen Pelletheizungen unterstützt durch staatliche Fördermittel selbst kaufen und mit dem agrarSTICK® aus heimischer Produktion betreiben. Andererseits gibt es die Option des Contracting, d.h. ein Landwirt kauft eine Pelletheizung und stellt diese in einer Einrichtung bereit.

Seit dem EU-Beitritt Anfang 2007 erlebt Rumänien einen wirtschaftlichen Aufschwung, der eng mit einem gesteigerten Energiebedarf verbunden ist. Moderne, benutzerfreundliche Heiztechnik ist gefragter denn je. ‘Gerade deshalb ist es wichtig, dass sich Rumänien auf lange Sicht eigenständig mit Energie versorgen kann, die aus eigenen Ressourcen stammt’, erklärt Guido Pusch. Rumänien belegt aktuell einen der Spitzenplätze in Europa, was die Nutzung der Biomasse angeht – und das, obwohl die eingesetzte Technik veraltet ist. Das verspricht für die nächsten Jahre ein enormes zusätzliches Potenzial.

Hintergrund der Problematik: In Rumänien sind nur größere Städte ans Gasnetz angeschlossen. Dörfer sind von der Wärmeversorgung weitgehend ausgeschlossen. Probleme ergeben sich dabei besonders im öffentlichen Bereich, denn Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime haben oft veraltete Heizungen oder gar keine Möglichkeit, warmes Brauchwasser zu erzeugen, sodass sie sich in den Wintermonaten stark einschränken müssen. ‘Die Schule in der Region Ialomita kaufte bisher pro Heizperiode 20.000 Liter Heizöl, ein enormer Kostenfaktor also, der darüber hinaus nicht dem eigenen Land zu Gute kam’ erklärt Guido Pusch und verdeutlicht: ‘Die Produktion des Energie-Äquivalents von 40 Tonnen Pellets im eigenen Land hingegen würde die heimische Wirtschaft stärken.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /