© IG Windkraft
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Neue Stromkennzeichnungspflicht schafft mehr Transparenz und verdrängt Atomstrom

Wirtschaftsminister Mitterlehner: Neue Regelungen zur Stromkennzeichnung sollen am Mittwoch im Nationalrat beschlossen werden

"Künftig wird der gesamte Strom, den österreichische Haushalte und Unternehmen beziehen, einen verpflichtenden Nachweis der Herkunft haben. Jeder Verbraucher kennt dann den Strom-Mix seines Erzeugers ganz genau und kann durch die höhere Transparenz eine bewusste Kaufentscheidung gegen Atomstrom treffen", sagt Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zur Novelle des Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetzes (ElWOG), die morgen, Mittwoch im Nationalrat zur Beschlussfassung ansteht. "Damit setzen wir die Beschlüsse des 3. Atomstromgipfels der Bundesregierung um und können unsere europäische Vorreiterrolle bei der Stromkennzeichnung weiter ausbauen", so Mitterlehner. "Durch den gleichzeitigen Ausbau der Erneuerbaren Energien über das Ökostromgesetz ist Österreich auf einem guten Weg, ab dem nächsten Jahr bilanziell unabhängig von Atomstrom zu werden."

Laut der ElWOG-Novelle sind Lieferanten, die in Österreich Endverbraucher beliefern, in Zukunft verpflichtet, den gesamten an ihre Kunden gelieferten Strom mit Herkunftsnachweisen zu belegen. Die entsprechende Verpflichtung soll auch für den gesamten Stromverbrauch von Pumpspeicherkraftwerken gelten, um völlige Transparenz zu ermöglichen. Zusätzlich sollen fossile Stromerzeugungsanlagen verpflichtet werden, sich zertifizieren zu lassen, um das Entstehen von heimischem "Graustrom" durch industrielle Eigenproduktion zu unterbinden. Damit kann vermieden werden, dass als "Strom unbekannter Herkunft" eingespeister Strom aus Österreich aus statistischen Gründen anteilig zu rund 27 Prozent als Atomstrom angegeben wird, weil dies dem Atomstromanteil an der europäischen Stromerzeugung entspricht. Deswegen lag der rechnerische Atomstrom-Anteil im Jahr 2011 laut aktuellem Stromkennzeichnungsbericht bei 3,7 Prozent.

"Insgesamt schaffen wir von der Erzeugung bis zum Verbrauch ein einheitliches und transparentes Stromkennzeichnungssystem, das den Kunden eine ökologische Stromauswahl ermöglicht und Österreichs konsequente Anti-Atom-Linie mit Maßnahmen untermauert", so Mitterlehner zur anstehenden Novelle.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /