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Neusiedl und Weiden am See: Gemeinden verzichten auf Glyphosat

Die Grünen GemeinderätInnen haben ihre Anträge zum Verbot des Unkrautbekämpfungsmittels durchgebracht. Der Einsatz des Pestizids hat gefährliche Folgen für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Bezirk Neusiedl am See - Und wieder haben sich zwei Gemeinden dazu entschlossen, zumindest teilweise auf den Einsatz des gefährlichen Pestizids Glyphosat zu verzichten. Nach Unterpullendorf-Frankenau, Oberschützen sowie Eisenstadt, wird dieser Weg nun auch in Neusiedl und Weiden am See beschritten. Eingebracht wurden die Anträge zum Verbot der Glyphosat-haltigen Mittel von den Grünen MandatarInnen der jeweiligen Gemeinde.


In Neusiedl am See wurde einstimmig beschlossen, dass auf kommunalen Flächen Spritzmittel mit Glyphosat ab sofort nicht mehr zum Einsatz gebracht werden dürfen. Ausgenommen davon sind Straßenzüge und Wege, auf denen durch einen erfolglosen Einsatz von Alternativmitteln (bedeutet: kein Absterben der Wurzeln) Folgeschäden im Straßenbelag nicht auszuschließen sind.



Hannes Linhart, Grüner Gemeinderat von Neusiedl am See, zeigt sich erfreut über den Beschluss: ‘Denn in den vergangenen Jahren haben sich die Hinweise verdichtet, dass Glyphosat noch viel gefährlicher als bisher angenommen für Menschen, Tiere und Pflanzen ist.’



Glyphosat ist inzwischen das am weitesten verbreitete Herbizid in Europa. Das Einsatzgebiet reicht von landwirtschaftlichen Flächen über Wälder, Parkanlagen, Haus- und Kleingärten bis hin zu Friedhöfen, Straßenrändern und Bahndämmen. In Österreich werden derzeit nach Angaben des Landwirtschaftsministers jährlich rund 400 Tonnen Glyphosat aufgebracht – Tendenz steigend.

‘Wir haben den Antrag durchgebracht – mit Einschränkungen. In Bereichen von Grünflächen, auf denen Kinder in Kontakt mit dem Pestizid kommen könnten, wird zukünftig auf Glyphosat verzichtet’, betont Andreas Rohatsch, Grüner Mandatar in Weiden am See. ‘Auf Gehwegen und Straßen jedoch nicht. Es war ein harter Kampf für einen kleinen Schritt in die richtige Richtung.’


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /