© Alliance For Nature/ Semmeringbahn Viadukt Kalte Rinne
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Unendliche Geschichte Semmering-Basistunnel

Egal ob dafür oder dagegen- aber Uranerze im Baugebiet lassen vieles anders aussehen - Ein Leserbrief

Zum Bau des Tunnels mag man stehen wie man will. Wenn Bau-Arbeitsplätze und verkürzte Anfahrtszeiten mehr wiegen als der Verlust unvorstellbarer Mengen sauberen Trinkwassers und die in absehbarer Zeit erfolgende Zerstörung der angrenzenden Natura 2000-Gebiete sowie die Gefahren für die Anrainer durch die zukünftige Deponie, liegt dies im Ermessen der Befürworter.

Wenn aber, wie sich jetzt herausstellt, Uranerze im Baugebiet und später in der Deponie aufscheinen, schaut die Sache gleich ganz anders aus. Als besorgter Bürger fragt man sich schon: ‘Wenn das so harmlos ist, wie das die ÖBB-Konzernkommunikation behauptet, warum wurde dann das Vorkommen in den beiden Geologie-Gutachten verschwiegen und nicht darauf hingewiesen, daß zwar Uranerz vorkommt, aber nicht die geringste Gefahr besteht?’

Was besagt eigentlich die Bemerkung ‘über das wissenschaftliche Interesse nicht hinausgehend’? Die Uranerze befinden sich ja nicht im sterilen Labor, sondern in der freien Natur, wo ganz andere Gesetze herrschen: Boden und Gewässer sind mit Milliarden Kleinstlebewesen bevölkert, die durch die Nahrungsaufnahme verstrahlt werden. Diese Strahlung wird über die Nahrungskette weitergeleitet und reichert sich dabei an. Können die Betreiber garantieren, daß die steirischen Fische, auf die wir so stolz sind, nicht im Laufe der Zeit ‘strahlen’?

Es wird soviel Geld in das Projekt investiert, wieso will man jetzt plötzlich sparen und sowohl bei den Arbeiten im Tunnel als auch beim Aushubmaterial keine Behandlung entsprechend der Strahlenschutzverordnung vornehmen?


‘Bürgerinitiative für eine lebenswerte Steiermark’, Bruck an der Mur
Dr. Hildegard Laminger
Flurgasse 10/12
8600 Bruck a.d. Mur


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /