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VCÖ-Untersuchung: Große Unterschiede beim Autobesitz in Österreichs Bezirken

Waidhofen-Thaya Bezirk mit meisten Autos pro 1.000 Einwohner, in Brigittenau und Rudolfsheim-Fünfhaus gibt es die wenigsten - VCÖ fordert mehr Bahn- und Busverbindungen in den Regionen

Wien - Der Pkw-Bestand entwickelt sich in Österreichs Bezirken sehr unterschiedlich, wie eine aktuelle VCÖ-Untersuchung zeigt. Im Vorjahr ist in 15 Bezirken der Pkw-Motorisierungsgrad gesunken, in 14 Bezirken gab es eine starke Zunahme. Der Bezirk Waidhofen / Thaya hat mit 678 Pkw pro 1.000 Einwohner die höchste Pkw-Dichte, die Wiener Bezirke Brigittenau und Rudolfsheim-Fünfhaus haben mit 306 Pkw pro 1.000 Einwohner die wenigsten Autos. Der VCÖ fordert mehr Bahn- und Busverbindungen in den Regionen.

Österreichweit kommen auf 1.000 Einwohner 543 Autos. Eine aktuelle VCÖ-Untersuchung auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt, dass in 74 Bezirken der Motorisierungsgrad höher ist als im Österreich-Schnitt. Auffallend: Kein einziger Vorarlberger Bezirk ist darunter und mit Reutte hat nur ein Tiroler Bezirk eine überdurchschnittlich hohe Motorisierung. Auch in Salzburg sind es mit Salzburg-Umgebung und Tamsweg nur zwei Bezirke. Hingegen haben alle Bezirke im Burgenland und in Kärnten im Verhältnis zur Einwohnerzahl überdurchschnittlich viele Autos.

"Dort, wo der Öffentliche Verkehr gut ausgebaut ist und mehr Bahn- und Busverbindungen angeboten werden, ist der Motorisierungsgrad niedriger, die Menschen sind weniger vom Auto abhängig. Das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse", stellt VCÖ-Experte Mag. Markus Gansterer fest. In Niederösterreich, Oberösterreich und in der Steiermark haben nur jeweils zwei Bezirke weniger Autos pro 1.000 Einwohner als der Österreich-Schnitt.

Die wenigsten Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es in den Wiener Bezirken Brigittenau und Rudolfsheim-Fünfhaus mit jeweils 306 Pkw pro 1.000 Einwohner. Die VCÖ-Untersuchung zeigt, dass 16 Wiener Bezirke weniger als 400 Autos pro 1.000 Einwohner aufweisen. In 15 Bezirken ist im Vorjahr die Bevölkerungszahl stärker gewachsen als die Zahl der Autos und in acht Bezirken gibt es heute weniger Autos als im Jahr 2011. "Weniger Autos bedeutet mehr Platz für die Menschen. Zusätzlich verringern sich damit die Mobilitätskosten für die Haushalte", betont VCÖ-Experte Gansterer.

Die meisten Autos im Verhältnis zur Einwohnerzahl gibt es im Bezirk Waidhofen/Thaya (678), dahinter folgen die Bezirke Eisenstadt (658) und Zwettl (657). "Die Regionen wurden völlig im Stich gelassen, was den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs angeht. Die massive Autoabhängigkeit wird für viele Haushalte zur Kostenfalle. Auch der Wirtschaftsstandort leidet, denn schlechte öffentliche Anbindungen verringern die wirtschaftliche Attraktivität der Region. Deshalb braucht es auch im ländlichen Raum ein gutes öffentliches Verkehrsangebot. Damit bekommt auch der Tourismus einen Impuls, was wiederum Arbeitsplätze in der Region schafft", setzt sich VCÖ-Experte Gansterer für mehr Bahn- und Busverbindungen in den Regionen ein. Zudem sind die Gemeinden gefordert, die Zersiedelung zu stoppen. Mit Hilfe von Gemeinde- und Regionalverbänden kann die Raumordnung und das Angebot an öffentlichen Verkehrsverbindungen verbessert werden, so der VCÖ.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /